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»Die Blutspur wird immer länger«

Das offizielle Vatikan-Organ kritisiert in scharfen Tönen die Rallye Dakar

Rom (dpa). Nach dem Tod des südafrikanischen Motorradfahrers Elmer Symons bei der Rallye Dakar hat der Vatikan das Rennen durch die Wüste in scharfen Tönen verurteilt.
Gefährliche Jagd durch die afrikanische Wüste: Hier wirbelt der Südafrikaner Giniel de Villiers in seinem Volkswagen viel Staub auf.
In einem Leitartikel bezeichnete die Zeitung »L'Osservatore Romano«, das offizielle Presseorgan des Heiligen Stuhls, die Rallye als »blutiges Rennen der Verantwortungslosigkeit«. Dies habe nichts mehr mit einem gesunden Wettkampf zu tun, meinte das Blatt und erinnerte daran, dass insgesamt bereits 54 Menschen bei dem traditionellen Rennen ums Leben gekommen sind, »darunter auch acht Kinder und zwei Frauen«.
Weiter hieß es, »die Blutspur auf der Route der Rallye, die von Jahr zu Jahr länger wird, unterstreicht die Gewaltkomponente. Autos, Motorräder und riesige Lastwagen führen mit »verrückter Geschwindigkeit« durch die Wüste, wobei die Überreste der Fahrzeuge häufig einfach nach dem Ende der Rallye zurückgelassen würden.
Trotz der Kritik aus Rom: Die Rallye geht natürlich weiter. Auf der »Königsetappe« über 817 Kilometer von Tan Tan in Marokko nach Zouérat in Mauretanien hat der zweifache spanische Rallye-Weltmeister Carlos Sainz im VW Race-Touareg seine Führung verteidigt. Er liegt 3:11 Minuten vor seinem südafrikanischen Teampartner Giniel de Villiers mit dessen Karlshofer Beifahrer Dirk von Zitzewitz. Die Pechsträhne der Kölnerin Jutta Kleinschmidt setzte sich fort. Der Tagessieg ging an den Robby Gordon (USA).

Artikel vom 12.01.2007