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Neuling verdient
sich Gelassenheit

Baskets dem Ligaverbleib ganz nah

Von Elmar Neumann
Paderborn (WB). 19 Tage lang hatten die Paderborn Baskets am BBL-Drama gegen Bremerhaven zu knabbern. »Das war vielleicht die bitterste Niederlage, die einige meiner Spieler in ihrer bisherigen Karriere zu verkraften hatten«, sagte Trainer Doug Spradley. Dieser Superlativ ist seit Mittwoch Geschichte.

Mit dem eminent wichtigen 82:71 (42:33)-Sieg gegen Schlusslicht BG Karlsruhe machte der Erstliga-Aufsteiger nicht nur einen gewaltigen Schritt in Richtung Klassenerhalt, sondern eben auch den so frustrierenden letzten Spieltag anno 2006 vergessen. Zur Erinnerung: Gegen die Eisbären hatte der Neuling erst im letzten Viertel einen 14-Punkte-Vorsprung aus der Hand gegeben, um dann von den drei Unparteiischen mit der Schlusssirene um die Wertung eines Sieg bringenden Treffers gebracht zu werden. »Diese Niederlage hat uns lange beschäftigt. Umso wichtiger war es, mit einem Erfolg in das neue Jahr zu starten und das ist uns gegen Karlsruhe glücklicherweise gelungen«, so Spradley, der auch diesen letztendlich souveränen Sieg mit einem Superlativ versehen wissen wollte: »Die ersten 15 Minuten waren wohl das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben.«
Vier Dreier (Black/2, Gipson, Esterkamp), zwei Dunkings (Esterkamp, Golson) und acht Assists - vor allem im ersten Viertel machten die kollektiv überzeugenden Gastgeber nicht viel falsch. »Karlsruhe wirkte doch sehr unsicher und wir haben alles dafür getan, um dem Gegner diese Nervosität zu erhalten«, hatte Center Marius Nolte auch die richtige Psycho-Taktik ausgemacht. Im Abstiegskampf der ersten Liga ist neben dem Körper natürlich auch der Kopf gefragt und der scheint bei den Baskets mitzuspielen. Zwar schrumpfte das zwischenzeitlich 25 Zähler dicke Polster (72:47/32.) nach einer 0:14-Serie nochmal bis auf acht Punkte, aber das verzieh Spradley den Seinen gerne: »Wir wollten dieses Spiel gewinnen und wir haben gewonnen. Allein das ist entscheidend.«
Der sechste Sieg im 16. Spiel und einer, der vor dem sonntäglichen Hinrundenabschluss bei den Giessen 46ers (15 Uhr, Sporthalle Ost) für Gelassenheit sorgt. Mit acht Punkten Vorsprung auf die beiden Abstiegsplätze liegt der BBL-Novize im Kampf um den Klassenerhalt erstaunlich gut im Rennen. Von einer Entscheidung spricht in Paderborn aber noch niemand - auch Marius Nolte nicht: »Ich mache mir über dieses Thema weiterhin keinen einzigen Gedanken. Wir versuchen einfach, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen und werden dann sehen, für welchen Platz das am Ende dieser Saison reicht.«

Artikel vom 12.01.2007