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Kentsch »fühlt« nur noch
40 Prozent bei von Heesen

Arminias Geschäftsführer spricht über den Trainer und andere Themen

El Rompido (WB). Mit Roland Kentsch ist auch der zweite Geschäftsführer des DSC Arminia Bielefeld im Trainingsquartier in Südspanien eingetroffen. Das WESTFALEN-BLATT nutzte die Gelegenheit, um den Finanzchef mit wichtigen Fragen zu konfrontieren, wie der nach ...Arminias Bielefelds Finanzchef Roland Kentsch: »Mir imponiert die Schalker Lösung mit Mirko Slomka. Ihm hätten das die Wenigsten zugetraut.«
... der Zukunft des Trainers: »Vor Weihnachten bin ich zu 70 Prozent davon ausgegangen, dass Thomas von Heesen bleibt. Jetzt sind es nur noch gefühlte 40 Prozent. Wenn Borussia Dortmunds neuer Trainer Jürgen Röber sagt, er hätte kein Problem damit, wenn von Heesen im Sommer seinen Job übernähme, lässt das einiges durchblicken. Wenn uns von Heesen verlassen sollte, fände ich das aber auch nichts Ehrenrühriges. Aber ich sage es deutlich: Ich habe Thomas von Heesen versprochen, mit niemand anderem zu reden, ehe er uns seine Entscheidung mitgeteilt hat.«

... Co-Trainer Frank Geideck als potenzieller von Heesen-Nachfolger: »Ich schließe nichts aus. Ich glaube nicht, dass Herr Geideck gemeinsam mit Thomas von Heesen wechseln würde. Er hat in Bielefeld Vertrag. Und noch etwas: Die Trainerlösung, die mir in jüngerer Vergangenheit am meisten imponiert hat, ist die Schalker Lösung mit Mirko Slomka. Ihm hatten die Wenigsten zugetraut, dass er sich als ehemaliger Co-Trainer als Cheftrainer durchbeißt. Aber er hat das hervorragend gemacht. Mehr möchte ich zu diesem Thema nicht sagen.«

... Bruno Labbadia als potenzieller von Heesen-Nachfolger. Labbadia hat sich vor dem Jahreswechsel in Bielefeld aufgehalten. Mit DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick soll er sogar gemeinsam gegessen haben. Dazu Roland Kentsch: »Es ist doch Herrn Schwicks gutes Recht, mit Leuten zu reden. Ich habe mit Herrn Labbadia nicht geredet.«

... der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Stürmer Sibusiso Zuma: »Wir wollen ihn halten, aber nicht um jeden Preis. Sportgeschäftsführer Reinhard Saftig und ich werden uns bemühen, die Ausstiegskomponente aus seinem Vertrag herauszuhandeln. Während ich im Sommer überzeugt war, dass Zuma vor dieser Saison nicht wechseln würde, bin ich dieses Mal nicht mehr so sicher, dass er auch in der nächsten Serie noch für uns spielt. Wir werden während des Trainingslagers das Gespräch mit ihm suchen.«

... der Bedeutung des Endausbaus der SchücoArena: »Dieser Schritt ist für unsere Wettbewerbsfähigkeit enorm wichtig. Wir haben nicht umsonst zwei Jahre daran gearbeitet, die Bedingungen zu schaffen. Vor fast genau einem Jahr begannen die Vermittlungsgespräche. Und noch zwischen Weihnachten und Neujahr dachte ich, sie könnten scheitern. Jetzt ist zu 90 Prozent sicher, dass wir bauen können. Im Idealfall sind wir bis zum ersten Heimspiel der neuen Saison fertig. Und es zeichnet sich ab, dass wir die größere Lösung mit knapp mehr als 28 000 Zuschauern realisieren können.«

... dem Investitionsvolumen zur Verstärkung des Kaders zur Saison 2007/2008: »Man kann nicht ohne weiteres behaupten, dass das Geld, das wir bei einem möglichen Transfer Heiko Westermanns einnähmen, zu hundert Prozent in neue Spieler reinvestiert würde. Das ist eine Milchmädchenrechnung. Wir haben verschiedene Einnahmequellen und verschiedene Kostenstellen. Alles wird in einen Topf geworfen. Die Mannschaft beeinflusst durch ihre Platzierung mit, wie viel investiert werden kann.
Dazu ein Beispiel: Würde Arminia Tabellenachter, flössen am Saisonende zirka zwei Millionen Euro Fernseh-Gelder in die Kasse. Aber als Tendenzaussage lasse ich ein Investitionsvolumen von zirka sechs Millionen Euro inklusive des Geldes aus dem potenziellen Westermann-Verkauf durchaus gelten.«

Artikel vom 12.01.2007