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Afghanistan: 150 Rebellen getötet

Schwerste Kämpfe seit vier Monaten - aus Pakistan eingedrungen

Tausende paschtunische Stammesangehörige protestierten gestern gegen strengere Grenzkontrollen.
Kabul (dpa). Bei den schwersten Kämpfen in Afghanistan seit vier Monaten sind nach Angaben der Internationalen Schutztruppe ISAF bis zu 150 radikal-islamische Rebellen getötet worden. Die NATO-geführte ISAF teilte gestern mit, zu den Gefechten sei es in der Nacht zuvor an der pakistanischen Grenze in der ostafghanischen Provinz Paktika gekommen. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul, Sahir Asimi, sagte dagegen, 80 Rebellen seien bei der Operation getötet worden. In Pakistan operieren vor allem amerikanische ISAF-Truppen. In der Provinz Helmand wurden nach afghanischen Angaben neun Taliban-Kämpfer getötet.
Die ISAF teilte mit, in Pakistan seien zwei Rebellengruppen dabei beobachtet worden, wie sie von Pakistan aus nach Afghanistan eingedrungen seien. Im Grenzdistrikt Bermel hätten ISAF- und afghanische Truppen die Aufständischen am Boden und aus der Luft angegriffen.
Kabul hat Islamabad wiederholt vorgeworfen, dass Rebellen von Pakistan aus Ziele in Afghanistan angreifen. Die pakistanische Regierung hatte daraufhin Ende vergangenen Jahres angekündigt, Teile der 2500 Kilometer langen Grenze zu verminen und einen Zaun zu ziehen. Nach heftiger afghanischer und internationaler Kritik will Islamabad die Maßnahmen überdenken. Tausende paschtunische Stammesangehörige protestierten gestern auf der afghanischen Seite der Grenze gegen strengere Kontrollen. Paschtunen leben auf beiden Seiten der Grenze.

Artikel vom 12.01.2007