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Der Teamgeist stimmt

WM-Mindestziel bleibt das Viertelfinale

Von Oliver Kreth
Halle (WB). Seit Dienstag logiert die deutsche Nationalmannschaft im Sportparkhotel in Halle. Im edlen Ambiente und im Gerry-Weber-Stadion sollen die ersten Schritte zum großen Ziel gemacht werden - einer WM-Medaille.

Offiziell lautet das WM-Ziel zwar »nur« Viertelfinale. Doch wie Spieler und Bundestrainer Heiner Brand (»Wir haben keinen Grund, anders zu denken als bisher.«) bekundeten: In der K.o.-Runde ist alles möglich. Sogar der Titel?
Die Vorraussetzungen waren auf jeden Fall nicht optimal. Erneut vor einem Großereignis hat es das Team des Deutschen Handball-Bundes extrem gebeutelt. Florian Kehrmann, Pascal Hens, Oleg Velyky, Andrej Klimowetz, Sebastian Preiß, Markus Baur - die nicht vollständige Liste der Verletzten liest sich wie das »who ist who« des deutschen Handballs. Zwar verbreiteten Brand und sein Kapitän Baur im finalen Trainingslager in Herrsching fast reine Euphorie, doch ein paar Zweifel bleiben: Reichte die Zeit zum Einspielen, stimmt das Timing, und welche Spieler werden wirklich fit bis zur WM? Brand und Baur bekräftigten unisono: »Wir gehen davon aus, dass alle 20 Spieler, die in Bayern waren, auch antreten werden.«
In der Hinterhand hat der 54-jährige Gummersbacher zwei »Oldies«. Stefan Kretzschmar und Christian Schwarzer berief er in der 28er-Kader, aus dem nachgemeldet werden kann. Am größten ist die Chance für den Lemgoer Kreisläufer, mit dem Brand vor zehn Tagen telefoniert hat: »Wir haben aber nur ein bisschen gequatscht.« Und sicher hofft auch der 37-Jährige, dass er wie sein Magdeburger Kollege während der WM seinen Job als TV-Experte wahrnehmen kann.
Eines stimmt auf jedem Fall in der gebeutelten Mannschaft. Der Geist vom Ammersee hat die Truppe noch mehr zusammen geschweißt. Morgens wurde freiwillig zusammen gejoggt, am Abend standen Pokerpartien auf dem Programm, und der Abschlussabend im Kloster Andechs rundete die Zusammenkuft würdig ab.

Artikel vom 18.01.2007