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Vertrag bis 2010? Zuma wartet auf Saftigs Angebot

Südafrikaner kann sich gut vorstellen, zu verlängern

Von Dirk Schuster
El Rompido (WB). Der DSC Arminia Bielefeld weiß, was er an Sibusiso Zuma hat. Aber weiß Zuma auch, was er an Arminia hat? Die Antwort ist: Ja.

»Ich liebe Arminia«, versichert der Südafrikaner (drei Saisontore). Und alle Fans, die befürchten, er könnte trotz Vertrags bis 2008 bereits im Sommer den Abflug machen, lässt Zuma wissen: »Wenn mir der Verein einen guten Deal vorschlägt, könnte ich mir sogar vorstellen, länger in Bielefeld zu bleiben.«
Der Hintergrund: Sportgeschäftsführer Reinhard Saftig plant, die Ausstiegsklausel aus Zumas Vertrag zu löschen und den Offensivkünstler bis 2010 an den DSC zu binden. Zuma (»Die Fans lieben mich«) ist nicht abgeneigt. Der Haken ist nur: Für eine festgeschriebene Ablöse (zirka 800 000 Euro) darf er gehen. Dazu Saftig: »Zuma ist 31 Jahre alt. Ich weiß nicht, ob ein Verein so viel Geld für ihn bezahlt.«
Doch um auf Nummer sicher zu gehen, möchte der Geschäftsführer während des Trainingslagers das Gespräch suchen. Dazu sagte Zuma: »Ich warte darauf, dass Herr Saftig mich anspricht.«
Sind das die Worte eines Spielers, der vorzeitig Abschied nehmen möchte? Mitnichten. Denn auch privat ist bei Zuma alles im Lot. Die ältere Tochter Luyanda wird demnächst eingeschult. Auch Zuma selbst, der seit eineinhalb Jahren beim DSC ist, lernt mittlerweile regelmäßig die deutsche Sprache. Seine Frau Zinhle und er bekommen zwei Mal in der Woche Unterricht.
Seinem Arminia-Kumpel, Sommer-Zugang Jonas Kamper aus Dänemark, hat er beim Einleben in Deutschland sogar helfen können. Zuma und Kamper - obwohl sie beide in Kopenhagen, einer für Bröndby, der andere für den FC, spielten, lernten sie sich erst in Bielefeld kennen. Und schätzen. Zuma: »Wir sind befreundet. Jonas ist ein feiner Mensch.«
Auch zu seinem Trainer pflegt Zuma ein Top-Verhältnis. Darum wird in der Fanszene eifrig diskutiert, ob er Thomas von Heesen folgen würde, würde der nach dieser Saison zu Borussia Dortmund wechseln. »Das ist spekulativ. Borussia ist ein Klub mit viel Geld, vielen Fans und einer tollen Atmosphäre, von der jeder träumt Aber das ist nicht alles. Ich liebe es, in der Schüco-Arena zu spielen. Auch wir haben enthusiastische Fans«, sagt Zuma.
Und was, wenn ein Angebot aus seinem Lieblingsland England kommt? »In der Premier League zu spielen, war mein Traum. Aber auch hier ist das Niveau hoch, die Stadien sind immer voll. Ich genieße es, in Deutschland zu spielen.«
Was steht einer vorzeitigen Vertragsverlängerung dann noch im Weg? Saftig: »Zuma selbst ist nicht das Problem. Aber sein Berater sieht manches anders.«
Zur Erinnerung: Vergangenen Sommer gab es nicht viele Klubs, denen Berater Rob Moore Zuma nicht angeboten hatte. Und es ist zu befürchten, dass sich das wiederholt.

Artikel vom 11.01.2007