11.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mildes Wetter setzt Schädlingen zu


Hanau (dpa). Eine beruhigende Nachricht für Gartenfreunde, die wegen des ausbleibenden Frosts eine Schädlingsplage befürchten: Für Insekten ist das milde und feuchte Winterwetter viel gefährlicher als große Kälte. Bei Plusgraden und Regen drohen tödliche Pilzkrankheiten. Frost mache den heimischen Insekten wie dem als Waldschädling gefürchteten Borkenkäfer dagegen gar nichts aus, sagte gestern der Leiter des Forstamts Hanau, Dieter Müller. »Je kälter und trockener, desto besser geht es ihnen.«
Insekten verbringen den Winter meist als Puppen oder Larven oder legen Eier im Boden oder unter der Rinde von Bäumen. Wochenlanger Frost sei für sie kein Problem, Erfrieren sei praktisch auszuschließen, sagte Müller. Einige suchen sich im Herbst als fertig entwickelte Käfer Spalten oder Ritzen und fallen in eine Starre, bis die warme Frühlingssonne sie herauslockt.
Allerdings setzt die milde Witterung auch Nützlingen zu. Von den frühlingshaften Temperaturen hätten sich bereits einige Marienkäfer täuschen lassen und seien ausgeflogen, sagte Müller.
Gärtner müssen aber mit einer anderen Plage rechnen: Bleibt es so mild, sind Pilzkrankheiten wie Mehltau für die Pflanzen eine Gefahr. Wenn die Tage wieder länger würden, drohe eine explosionsartige Vermehrung, sagte Agrarmeteorologin Brigitte Klante.

Artikel vom 11.01.2007