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Blauzungenkrankheit
noch nicht besiegt

Winter zu mild - Tierseuche auch im Frühjahr


Aachen (dpa). Durch den warmen Winter ist kein Ende der Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen in Sicht. »Wir gehen davon aus, dass wir die Seuche im Frühjahr noch haben werden«, sagte gestern die Sprecherin des NRW-Agrarministeriums, Sabine Raddatz. Ende Januar soll eine Untersuchung starten, die Aufschluss über die Ausbreitung der für Menschen ungefährlichen Seuche gibt. NRW werde mit Bund und Ländern sowie den Niederlanden über alternative Bekämpfungsstrategien sprechen. Die Zahl der nachgewiesenen Fälle von Blauzungenkrankheit in NRW sei auf 700 gestiegen.
Die das Virus übertragende Mücke ist nach Angaben von Fachleuten erst bei Temperaturen unter 12,5 Grad nicht mehr aktiv. Dann gibt es auch keine neuen Ansteckungsfälle mehr. Der Erreger bleibt aber 100 Tage im Blut von infizierten Rindern und Schafen. Falls es in diesem Zeitraum warm genug für die Mücke wird, kann sich die neue Generation beim Stechen neu infizieren.
Ende Januar beginnt nach Angaben des Ministeriums eine länger angelegte systematische Überwachung der Seuchen-Situation. Durch 3000 Blutproben-Untersuchungen werden 1500 nicht-infizierte Rinder gesucht. Die Proben werden in Gegenden genommen mit hohem Viehbestand, mit vielen Mücken oder wo das Virus aufgetreten ist. Die ausgewählten Tiere sollen dann jeden Monat geprobt werden.
Die Tierseuche war im August 2006 erstmals in Deutschland im Raum Aachen, dann in Belgien, den Niederlanden und Nordfrankreich aufgetreten. Die Landesregierung NRW hatte im Oktober das ganze Land zum Gefährdungsgebiet erklärt.

Artikel vom 11.01.2007