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»Masken«-Bande
steht vor Gericht

Überfälle in Bielefeld und Herford

Bielefeld (uko). Eine Bande von vier Türken und zwei türkischstämmigen Deutschen hat Geschäfte in Bielefeld und im Kreis Herford überfallen und ausgeraubt. Ab Mittwoch kommender Woche wird sich das Sextett vor der 4. Strafkammer des Landgerichts verantworten müssen.

Die Ermittlungskommission »Maske« der Polizei arbeitete über Monate hinweg fieberhaft, schleuste zuletzt sogar einen V-Mann in die vermutete Täter-Szene ein. Mit Erfolg, denn nach einem letzten gescheiterten Raubzug in Kirchlengern wurden diese sechs Männer am 21. Juli 2006 festgenommen: der Bielefelder Arslan M. (21), Türke, derzeit inhaftiert; der Bielefelder Üzeyir O. (26), Türke, derzeit inhaftiert; der Detmolder Hüseyin K. (46), Türke, ebenfalls in Haft; der Hiddenhausener Ismet A. (18), Türke, sein Haftbefehl ist außer Vollzug gesetzt worden; sein Bruder Nasip A. (17), ebenfalls aus Hiddenhausen, Deutscher; deren Bruder Ekrem A. (22), Deutscher, in Herford wohnend. Seit dem 15. Dezember 2005 sollen diese sechs Männer nach der Anklage von Staatsanwältin Stefanie Dakers in wechselnder Beteiligung Überfälle und einen Einbruchdiebstahl in Kirchlengern, Bielefeld, Enger, Bünde und Herford begangen haben. Zumeist waren die Täter maskiert und mit Pistolen bewaffnet. Die Opfer wurden dabei häufig brutal misshandelt So wurde gegen Mitternacht am 28. Dezember 2005 ein Bielefelder Getränkehändler unter dem Vorwand, er solle an diesem Abend Getränke ausliefern, nach Enger gelockt. Dort nahmen ihm die Täter 1 400 Euro Bargeld ab, der Mann wurde geschlagen, mit einem Messer bedroht und an Händen und Füßen gefesselt. Den Kopf ihres Opfers umwickelten die Räuber zudem mit Klebeband.
Fast jeder der Angeklagten, deren Prozess am 17. Januar vor der 4. Strafkammer des Landgerichts beginnt, ist bereits mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Einige der Kriminellen standen während der Taten unter laufender Bewährung. Nur zwei der Angeklagten haben die ihnen zur Last gelegten Taten bisher gestanden. Der Prozess ist zunächst auf vier Tage terminiert.

Artikel vom 12.01.2007