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Den Trainer freut die
positive Konkurrenz

Arminias Angebot im Sturm und auf den Außenbahnen

El Rompido (WB). Abdelaziz Ahanfouf feiert an diesem Sonntag Geburtstag. Er wird 29 Jahre alt. Ob es für den Stürmer ein Feiertag wird, hängt auch von Arminia Bielefelds zweitem Testspiel ab. Denn noch ist nicht sicher, ob Ahanfouf gegen China (Anstoß Sonntag 16 Uhr) überhaupt zum Einsatz kommt.

»Aziz hat noch keinen Rhythmus gefunden. Er hat Nachholbedarf«, sagt Trainer Thomas von Heesen. Bereits am zweiten Tag klagte der Marokkaner, er fühle sich schlapp. Seitdem hat er keine Einheit mehr mit der Mannschaft absolviert. Teamarzt Dr. Günter Neundorf: »Aziz hat wegen seines Wadenbeinbruchs monatelang kaum etwas machen können. Darum ist es ganz normal, dass er sich bei der hohen Belastung hier müde fühlt.«
Seine Konkurrenten im Angriff haben dadurch Vorsprung. Ausdrücklich lobt von Heesen Artur Wichniarek und Christian Eigler: »Beide sind super dabei.« Die wenigsten Sorgen, beim Rückrundenauftakt am 27. Januar gegen den Hamburger SV nicht in der Startelf zu stehen, muss sich Wichniarek machen. Fünf Tore erzielte der Pole in der Hinrunde. »Das ist ein Bonus. Es wäre vermessen, zu sagen, alle würden bei null anfangen«, sagt von Heesen. »Artur hat sich einfach das Recht erarbeitet, zu spielen.«
Wichniarek ist also gesetzt. Fragt sich nur, wer den Platz an seiner Seite einnehmen darf. In der Vorrunde war das meistens Sibusiso Zuma. Und als der Südafrikaner beim Test gegen Paderborn (0:0) zur Pause eingewechselt wurde, »war sofort mehr Klasse drin«, urteilt von Heesen. »Und zwar in dem Sinne, dass wir eine höhere Ballsicherheit bekommen haben.« Sind Zuma und Wichniarek also das Angriffs-Traumpaar?
Wenn es nach Fatmir Vata geht, sicher nicht. Denn der 35-Jährige arbeitet nach seinem Kreuzbandriss darauf hin, wieder erste Wahl zu werden. Vata sieht gar ein fünf Angreifer umfassendes »Luxusproblem«, das sein Trainer lösen müsse. Weil von Heesen weiß, »dass Vata für eine der Außenpositionen im 4-4-2-System noch nicht wieder die Schnelligkeit hat«, sei er hier noch keine Alternative.
»Ich habe ein paar Varianten im Kopf«, verrät der Coach. »Zum Beispiel, Zuma nach rechts zu ziehen.« Dann müssten Vata und Eigler um den Platz neben Wichniarek streiten. Meckern kann von Heesen über beider Leistungen nicht: »Eigler haut sich richtig gut rein. Und Fatmir ist ein erfahrener Typ, der auf dem Weg zu alter körperlicher Stabilität ist. Jeder hat seine Chance.« Auch Abdelaziz Ahanfouf. »Aber«, sagt sein Trainer, »die Grundlage für eine gute Rückserie ist nunmal die Fitness.«
Wenn es allerdings auf den Außenbahnen hakt, dann nützt auch der austrainierteste Stürmer nichts. »Das haben wir in der ersten Halbzeit gegen den SC Paderborn gesehen. Da kam von den Flügeln zu wenig«, urteilt von Heesen. Jonas Kamper und David Kobylik konnten nicht überzeugen. Doch der Trainer räumt ein: »Ich kann von einem jungen Spieler wie Jonas, der in der dänischen Liga meist eingewechselt wurde, nicht erwarten, dass er in der Bundesliga jedes Spiel auf hohem Niveau bestreitet.«
Doch wie im Angriff bietet Arminias Kader auch auf den Außenbahnen Alternativen. Dass es im Kampf um die Stammplätze nicht gewaltig kracht, treibt von Heesen zu der freudigen Erkenntnis: »Wir haben eine absolut positive Konkurrenz.«

Artikel vom 13.01.2007