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»Stadtbibliothek« als
Wort des Jahres 2007?

Neujahrsempfang der Stadt war der Kultur gewidmet

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Für Oberbürgermeister Eberhard David ist nicht etwa »Fanmeile« das »Wort des Jahres«, sondern »Stadttheater«. Zumindest auf Bielefeld bezogen.

David: »Mit einer enormen Kraftanstrengung ist es gelungen, das hundertjährige Stadttheater fit für die Zukunft zu machen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.« Das Stadttheater hatte der Oberbürgermeister denn auch als Ort für den Neujahrsempfang der Stadt Bielefeld gestern Abend ausgewählt. Motto: »Lebendig - vielfältig - attraktiv: Bielefeld als Kulturstadt«. 300 Gäste waren eingeladen.
Dass David »Stadttheater« als ein »Wort des Jahres« auserkoren hatte, freute nicht zuletzt Intendant Michael Heicks. Heicks betonte: »Die Bielefelder haben sich mit dem frisch sanierten Stadttheater auch in finanziell schwierigen Zeiten selbst belohnt. Und sie haben es nach der Wiedereröffnung gestürmt. . .« Geboten wurde gestern Abend als »Appetithäppchen« auf die nächste Opernpremiere (20. Januar) zwei Arien aus »Der Toreador« von Adolphe Adam, gesungen von Simeon Esper und Jacek Janiszewski.
Das Stichwort »finanziell schwierige Zeiten« nahm David umgehend auf. Er betonte, dass die Sanierung des städtischen Haushaltes die größte Herausforderung auch des neuen Jahres bleibe. Er räumte ein: »Ich weiß, dass ich mit diesem Thema nicht den Populismus-Oscar gewinne.« Noch immer gebe die Stadt mehr Geld aus als sie einnehme. Er sei aber davon überzeugt, dass die Zukunft mit »reiner Wohlfühlpolitik« nicht zu meistern sei. Dennoch gibt es Wünsche, die David für realisierbar hält. Zum Beispiel die Sanierung der Stadtbibliothek. Der OB: »Wenn wir es richtig machen, dann wird es nicht gerade wenig Geld kosten.« David regte an, an »die erfolgreiche Tradition der Stadttheatersanierung« anzuknüpfen: »Lassen Sie uns gemeinsam die Stadtbibliothek zu einem Ort des Lernens für die Bielefelder machen!« Und vielleicht könnte »Stadtbibliothek« dann auch »Wort des Jahres 2007« werden.
Als weitere Projekte nannte der OB die Sparrenburg, die Schulbausanierung, das Hallenbad Sennestadt, die Betreuung für Kinder unter drei Jahren - ausdrücklich aber nicht den Sennesee. David: »Es gibt genug Zukunftsaufgaben zu meistern. Visionen müssen ihre Idee an der Realität messen lassen.«

Artikel vom 11.01.2007