15.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Handelfmeter kostet den Sieg

Arminia wieder unentschieden - Kobylik trifft beim 1:1 gegen China

El Rompido (WB). Unbesiegt kehrt Arminia Bielefeld morgen aus dem Trainingslager in Andalusien zurück. Auch das zweite Testspiel, diesmal über drei Mal 30 Minuten, endete unentschieden. Beim 1:1 gegen China erzielte David Kobylik vor 100 Zuschauern im Estadio Municipal Luis Rodriguez Salvador in Cartaya das Führungstor für den Bundesligisten.

Ohne Petr Gabriel (Achillessehnenprobleme), Tobias Rau (Oberschenkelzerrung), Rüdiger Kauf (Nebenhöhleninfekt), Marcel Ndjeng (Oberschenkelbeschwerden), Ioannis Masmanidis (Fußprellung) und Fatmir Vata (Virusinfekt) mussten die Ostwestfalen gegen die Kicker aus dem Land des Lächelns auskommen.
Doch auch die Chinesen waren keineswegs komplett. Weder Jiayi Shao, der sich mit Energie Cottbus auf die Bundesliga-Rückrunde vorbereitet, noch die drei anderen Europa-Legionäre (sind mit ihren Klubs im Ligabetrieb) konnten mitwirken. Nur die Hälfte aller Chinesen, die gegen Bielefeld zum 26 Mann starken Kader zählten, gehören auch tatsächlich zum Stamm der Nationalmannschaft.
»Was Chinas erste Formation drauf hat, hat sie im letzten Drittel gezeigt. So stelle ich mir hohes Niveau vor«, zeigte sich DSC-Trainer Thomas von Heesen beeindruckt. In den vorangegangenen zwei Mal 30 Minuten hatte China-Coach Zhu der zweiten Garde den Vortritt gelassen. Beide Teams durften nach Belieben wechseln.
Der DSC Arminia, der in der ersten Testpartie am vergangenen Mittwoch 0:0 im Derby gegen Zweitligist Paderborn gespielt hatte, entfachte im Auftakt-Drittel viel Feuer und ging durch David Kobylik verdient in Führung. Sibusiso Zuma, der auf der rechten Außenbahn zum Einsatz kam, hatte mit einer perfekten Flanke die Vorarbeit geleistet. Zuvor ließen der gute Thorben Marx (2.) und Heiko Westermann (10.) Chancen zum Führungstor ungenutzt. Zuma (28.), Markus Bollmann (35.) und Westermann (70.) mit einem Kopfball an die Latte vergaben später weitere gute Möglichkeiten der Bielefelder.
Den großzügigen Umgang mit den Chancen bestrafte der Schiedsrichter, der in der 71. Minute Handelfmeter gegen die Arminen pfiff. Obwohl keine Absicht im Spiel war, sah Verursacher Marcio Borges sogar Gelb.
Der ausführende Tao-Wei hatte beim Strafstoß noch Glück, DSC-Torwart Ziegler war mit der Hand am Ball. Thomas von Heesen bilanzierte: »Das 1:1 ist okay. Unsere ersten 30 Minuten waren top, wir hätten nur höher führen müssen.« Das zweite Drittel sei, so der Coach, durchschnittlich gewesen. Chinas Trainer Zhu sagte: »Wichtig ist, dass wir keinen Verletzten haben. Arminia ist fit. Man hat gemerkt, dass sich das Team für die Bundesliga viel vorgenommen hat.«
Seine Auswahl bestreitet während ihres neuntägigen Andalusien-Aufenthalts noch ein weiteres Testspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Zhu erklärte: »Für uns ist dieses Trainingslager eine gute Vorbereitung auf den Asien-Cup im Juli.«
Der Meisterschaftsbetrieb in China ruht. Erst im März ist dort Saisonbeginn. Über die Bedeutung dieses Spiels für die Fußballfans in seiner Heimat sagte ein chinesischer Journalist: »Die Leute zu Hause interessiert nur das Ergebnis und ob China besonders gut oder besonders schlecht war. Unabhängig von der Qualität des Gegners ist es aber nun einmal nur ein Testspiel.«
Arminia: Ziegler - Korzynietz (31. Borges), Bollmann, Westermann, Schuler - Zuma (61. Kamper), Marx (61. Fischer), Kucera (31. Danneberg), Kobylik (46. Vacek) - Wichniarek, Eigler (61. Ahanfouf)
Tore: 1:0 (15.) Kobylik, 1:1 (71./Handelfmeter) Tao Wei
Zuschauer: 100

Artikel vom 15.01.2007