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US-Bürger lehnen Irak-Strategie ab

Bush verkündet neues Konzept - Rat der Generäle nicht befolgt


Washington (dpa). US-Präsident George W. Bush stößt mit seiner »neuen Strategie« für den Irak auf Widerstand in der amerikanischen Öffentlichkeit, bei den US-Militärs und den US-Demokraten. Nur zwölf Prozent der US-Bürger befürworten eindeutig die Entsendung weiterer US-Soldaten.
Bush verkündete in einer Fernsehansprache (heute Morgen um 3 Uhr MEZ) seine neue Strategie. Das neue Konzept zur Stabilisierung des Iraks sehe die Entsendung von 20 000 weiteren US-Soldaten und die stärkere Einbindung irakischer Truppen vor.
Die oppositionellen Demokraten kritisierten scharf die Pläne und kündigten eine Abstimmung im Kongress von Washington über die Truppenentsendung an. Das wäre allerdings mehr ein symbolischer Akt, da das Parlament faktisch nur mit dem Mittel des Etats militärische Entscheidungen des Präsidenten in einem Krieg blockieren kann.
Mit der Aufstockung der bisher knapp 140 000 Mann starken US- Truppen folgt Bush einer Analyse der »Washington Post« zufolge erstmals im Irakkrieg nicht dem Rat seiner Generäle. Die US-Militärs fürchten einen deutlich erhöhten Blutzoll der US-Truppen, wenn sie verstärkt in den Hochburgen der Aufständischen und der Milizen eingesetzt würden.

Artikel vom 11.01.2007