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Arminia kann eine neue
Haupttribüne bauen

Einigung mit Anliegern - »Meilenstein« für den Verein

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Der DSC Arminia Bielefeld kann eine neue Haupttribüne bauen. Mit acht von neun Anliegern, die Klage eingereicht hatten, wurde eine Einigung erzielt.

Arminen-Präsident Hans-Hermann Schwick: »Ein stolzer Tag für den Verein.« Die Genehmigung des Bauantrages wird für Mitte Februar erwartet, dann folgt eine vierwöchige Einspruchsfrist. DSC-Geschäftsführer Roland Kentsch: »Danach hoffen wir, mit dem Abriss der alten Tribüne und dem Neubau beginnen zu können.« Bauzeit: fünf bis sechs Monate.
Kentsch: »Mit Beginn der Saison 2007/08 steht die 'neue' SchücoArena.« Mit dann mindestens 27 666 Plätzen bleibt Arminia in Sachen Stadionkapazität auf Rang 14 der Bundesligisten. Weniger Zuschauer finden nur in den Stadion in Leverkusen, Cottbus, Aachen und Mainz Platz. Während der Bauphase müssen sich die Arminen-Fans mit knapp 22 000 Plätzen bescheiden - auch beim Spiel gegen Borussia Dortmund ( 30. März bis 1. April).
Geplant werde zunächst mit der »kleineren Variante«. Die Anlieger hätten aber signalisiert, sich auch mit der »großen Lösung« anfreunden zu können, sagt Kentsch. Das würde bedeuten, die Tribünenrückwand würde mit 21 Metern zwei Meter höher als jetzt beantragt - ein Plus von 400 Sitzplätzen. Für Kentsch ist die Stadionerweiterung ein »Meilenstein«: »So können wir Erstliga-Fußball wettbewerbsfähig gestalten.« Der Verein werde kreditfinanziert elf Millionen Euro investieren. Kentsch bedauert: »In NRW ist es so gut wie unmöglich, öffentliche Zuschüsse für einen Stadionbau zu bekommen.«
Die Klage von acht Anwohnern gegen die Osttribüne ruht, die Zustimmung einer Partei, die des Bielefelder Wohnungsvereins, steht noch aus. Kentsch geht von einer einvernehmlichen Lösung aus. Er weist darauf hin, dass die Anwohner durch den Neubau unter deutlich weniger Lärm- und Flutlichtbelästigung zu leiden haben werden. Möglich geworden sei die jetzige Lösung, so Schwick, dank des Mediationsverfahren, geleitet von Dr. Hans-Jörg Korte (Verwaltungsgericht Minden), der hervor hebt: »Alle Parteien konnten immer miteinander reden.« Auch Anwalt Burkhard Zurheide, der fünf der Anlieger vertritt, lobt die Vermeidung eines Prozesses: »So ist es ein fairer Interessensausgleich, in einem Prozess hätte es Sieger und Besiegte gegeben.«
Zudem geht der DSC mit einem neuen Sponsor in die Rückrunde. Die MEG Aktiengesellschaft aus Kassel, zweitgrößter Anbieter von privaten Krankenversicherungen in Deutschland mit 220 Mitarbeitern, wird zunächst für eineinhalb Jahre die Arminia unterstützen. Das Versicherungsunternehmen wird im Stadion mit Bandenwerbung vertreten sein, aber auch andere Werbeaktion in Kooperation mit Arminia durchführen. Eine Ausweitung der Sponsorenaktivitäten nach der Saison 2007/2008 ist angedacht.

Artikel vom 10.01.2007