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Wachsende Angst - höhere Kosten

Polizei-Novelle: Anrufbeantworter als Ansprechpartner


Zur Polizei-Gesetzesnovelle:
Literarisch ist die Novelle eine Erzählung, welche von einem einzelnen ungewöhnlichen Ereignis berichtet. Leider trifft dies auf die Polizei-Novelle nicht zu. Zum einen kennen wir bereits mehrere derartiger Novellen, zum anderen sind die Schilderungen mehr als gewöhnlich!
Fakt ist: Mega-Behörden bereichern sich zu Lasten der kleinen. Diese geben einen beachtlichen Teil ihres Personals (kostet zusätzlich Geld) und ihrer Kompetenzen an die Zentralbehörden ab. Das heißt, dass die (Dienst-)Wege auch für die Bevölkerung länger werden, da erneut Polizei aus der »Fläche« abgezogen wird. Wie gehabt wird angeblich frei werdendes Personal im ausufernden Verwaltungsapparat und bei neuen »Aufgaben« eingebunden. Da seit Sommer 2005 etwa 25 Prozent der Polizeiinspektionen abgebaut wurden, ist Ansprechpartner für die Bevölkerung nun vermehrt der Anrufbeantworter oder eben der Polizist im Streifenwagen, der aber nur erste unaufschiebbare Maßnahmen durchführt. Dann kommt der lange Weg, wie oben, man beachte dann auch die teuren und teils unmöglichen Bahn- und Busverbindungen!
Proteste seitens der benachteiligten Behörden sind gegenstandslos. Denn es handelte sich allenfalls um zu vernachlässigende Einrichtungen mit minderem politischen Gewicht. Bei den begünstigten Behörden allerdings steigt die Zahl der besser dotierten Führungsstellen. Unter dem Strich stehen der Kostenminimierung bei der Polizei wachsende Ängste und Kosten der Bevölkerung gegenüber.
BERND FICHTNER33609 Bielefeld

Artikel vom 27.01.2007