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Aus- und Weiterbildung vorbildlich

Betriebsfahrschule von »moBiel« als zweite in Deutschland zertifiziert

Sieker (gge). Die »moBiel«-Betriebsfahrschule der Bielefelder Stadtwerke ist gestern vom Verband deutscher Verkehrsbetriebe (VDV) zertifiziert worden. Mit dem Kompetenzsiegel wird die qualifizierte Aus- und Weiterbildung der zurzeit 290 Lenker von Omnibussen und Stadtbahnen gewürdigt.

»Benutzen Sie Bus und Bahn, dann können Sie sicher sein, dass Sie kompetent und sicher befördert werden«, meinte moBiel-Geschäftsführer Wolfgang Brinkmann nach der Auszeichnung stolz und noch ein wenig selbstbewusster als gewohnt. Schließlich ist moBiel nach den Leipziger Verkehrsbetrieben erst das zweite Verkehrsunternehmen in Deutschland, dem bescheinigt wurde, in der Fahrerausbildung führend zu sein.
Michael Weber-Wernz, Geschäftsführer der VDV-Akademie, bescheinigte auch Ausbildungsleiter Günter Meyer und moBiel-Prokurist Kai-Uwe Steinbrecher den hohen Ausbildungsstandard für zunächst drei Jahre. Hintergrund dafür, dass noch in diesem Jahr 20 weitere Fahrschulen im Bundesgebiet zertifiziert werden sollen, ist das im Oktober 2006 in Kraft getretene Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz der Europäischen Union (EU). Es schreibt vor, dass ab September 2008/09 zur berufsmäßigen Personen- und Güterbeförderung außer dem Führerschein Klasse D eine Zusatzqualifikation benötigt wird.
Wie manage ich Störungen im Streckennetz? Wie fahre ich wirtschaftlich? Wie meistere ich den Umgang mit schwierigen Fahrgästen? Das sind neben dem Kundendienst nur einige Fragen, die die Fahrschüler bei moBiel im achtwöchigen Kurs theoretisch und praktisch beantworten sollen. Die Schulungsräume an der Otto-Brenner-Straße (Haltestelle Sieker) sind modern eingerichtet. Jeder Schüler verfügt über einen eigenen Computer, kann auch zu Hause via CD interaktiv üben.
Die unabhängige Gutachter hatten im Auftrag des VDV die moBiel-Fahrschule Ende vergangenen Jahres in Augenschein genommen und auf Herz und Nieren geprüft. Es gab keine Beanstandungen. Fahrschulleiter Günter Meyer: »Es ist schön, dass unsere Anstrengungen nun auch offiziell Anerkennung finden. In der Branche hat sich schon länger herumgesprochen, dass wir gute Arbeit leisten. Oft sind Kollegen aus anderen Verkehrsunternehmen zu Gast, um von uns zu lernen.«
Auch außerhalb der Stadtgrenzen Bielefelds mit dem Zertifikat zu wuchern oder um Kunden zu werben, ist moBiel nicht gestattet. »Wir dürfen auch den privaten Anbietern keine Konkurrenz machen«, betont Brinkmann als Chef des kommunalen Unternehmens.
Die Stadtwerke-Tochter moBiel hat zusätzlich zur Zertifizierung durch die VDV-Akademie auch ihr Qualitätsmanagement um den Punkt »Servicequalität des Personals« erweitert. Die praktische Auswirkung: Mit Beginn dieses Jahres hat sich jeder Fahrer und jede Fahrerin von moBiel und der moBiel-Service-Gesellschaft (mSG) alle drei Jahre einer Qualitätsprüfung zu stellen, die sowohl das Fachwissen als auch das Verhalten den Kunden gegenüber umfasst. An der moBiel-Betriebsfahrschule unterrichten vier Fahrlehrer auch das Personal der Steinhagener Firma Stötzel, die im Auftrag von moBiel in Bielefeld Personen befördert.

Artikel vom 10.01.2007