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Sorgen in Siekertalklinik

Eigentümer Andreas L. verhaftet - Zukunft ungewiss


Bad Oeynhausen (WB/tho). Die Beschäftigten einer 190-Betten-Klinik in Bad Oeynhausen sorgen sich um ihre Zukunft. Eigentümer Andreas L. (40) war in der Vorwoche im Zuge des Skandals um das Klinikum Bremen-Ost verhaftet worden. Als deren Geschäftsführer soll er zehn Millionen Euro veruntreut haben.
In Bad Oeynhausen gibt es nun allerhand Gerüchte um die Auswirkungen auf die Siekertalklinik, ein Haus für Rehabilitation in den Fachbereichen Orthopädie und innere Medizin. Die Informationspolitik gegenüber den Beschäftigten bestehe vor allem aus Schweigen, heißt es aus der Belegschaft. Der Verwaltungsdirektor will sich nicht äußern; das hätten Anwälte geraten.
Andreas L. soll nach Ermittlungen der Bremer Staatsanwaltschaft zwischen September 2005 und Juni 2006 zum Nachteil des Klinikums Bremen-Ost unter anderem Zahlungen zugunsten seiner Siekertalklinik in Höhe von mehr als 800 000 Euro veranlasst haben. Außerdem habe er für das Bremer Krankenhaus im Mai 2006 ein notarielles Schuldanerkenntnis abgegeben, wonach seiner Klinik in Bad Oeynhausen weitere 1,9 Millionen Euro zustünden. Gegenleistungen habe es in beiden Fällen nicht gegeben. Dass die Siekertalklinik ihm selbst gehörte und von ihm auch kontrolliert worden sei, habe er bis zu seiner Entlassung in Bremen zudem verschwiegen.
L. war am Mittwoch auf der Autobahn nahe Walsrode gestoppt worden. Der Haftbefehl sei wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr erlassen worden, teilten die Behörden mit. Sein Düsseldorfer Anwalt kündigte laut »Weserkurier« bereits Haftbeschwerde an. Sein Mandant hätte seit Bekanntwerden der Vorwürfe vor fünf Monaten längst flüchten können, argumentiert er. Damals hatte es diverse Hausdurchsuchungen gegeben, auch in Bad Oeynhausen.

Artikel vom 10.01.2007