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Dach der Almhalle trägt Schnee nicht

Risse in der Konstruktion wurden erst bei der zweiten Prüfung entdeckt

Bielefeld (bp). Sollte es in diesem Winter wirklich noch einmal stark schneien, dann gehört auch die Almsporthalle zu den Bielefelder Sporthallen, deren Dachkonstruktion als einsturzgefährdet gelten. Das ergab eine zweite Überprüfung des Daches in »Greimbinder Bauweise«.

Weil eine Reparatur des Daches aufwendig und teuer wäre, komme nur ein Dachneubau in Frage, sagte Carsten Boberg, Abteilungsleiter des städtischen Immobilienservicebetriebes (ISB) gestern im Betriebsausschuss des ISB und im Schul- und Sportausschuss.
Weil die Almsporthalle zu den am meisten frequentierten im ganzen Stadtgebiet gehört, wolle man jetzt zunächst ermitteln, wie teuer es wäre, ein Zelt über das Dach zu spannen, um die Halle auch nach einem starken Schneefall weiter nutzen zu können. Boberg: »Ob es ein solches Zelt geben wird richtet sich nach den Kosten - bleibt der Winter so mild wie zurzeit, lohnt sich der Aufwand wohl nicht. Und für nur wenige Schneetage könnte die Halle auch einfach gesperrt werden . . .«
Nach dem Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall Anfang 2006 hatte die Stadt Bielefeld von zehn Statikbüros alle 101 Hallen überprüfen lassen. Das Ergebnis: Die Sporthalle Heepen am Alten Postweg und die Sporthalle Ceciliengymnasium II am Niedermühlenkamp sind nur bis zu einer Schneehöhe von fünf Zentimetern sicher, die Sporthalle Heeper Straße 99 bis zu einer Schneehöhe von 25 Zentimetern. Carsten Boberg: »Die Almsporthalle liegt etwa dazwischen.«
Bekannt war, dass auch die Almsporthalle ein Dach mit einer Binderkonstruktion aufweist. Nach einer ersten Prüfung seien keine Mängel erkennbar gewesen. Weil es aber nicht möglich gewesen sei, alle Binder zu kontrollieren, benötigte der Gutachter Laufgänge. Boberg: »Auf Anhieb wurden Risse entdeckt.«
Nicht gefähredet seien die beiden Seitenhallen der Almhalle.
Die weitspannenden Dachkonstruktionen stammen alle aus den 1970er Jahren. Inzwischen sind Tragebalken gerissen, Nagelreihen sind unwirksam. Die Sporthallen Postweg, Heeper Straße und Niedermühlenkamp sollen saniert werden; die Arbeiten sind bereits ausgeschrieben.
Carsten Boberg fürchtet jetzt keine Überraschungen mehr: »Alle Hallen sind gründlich überprüft worden - wir wollten hundertprozentig sichergehen.«

Artikel vom 10.01.2007