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Was vom Damals noch übrig ist

Drama mit Peter Sattmann, Franziska Walser und Hans Uwe Bauer


ARD, 20.15 Uhr: Was es nicht alles gab in der Zeit der 68er: die ersten Kommunen und freien Sex, manchmal flogen auch Steine. All solche Erinnerungen kommen dem smarten Erfolgsmann Dieter (Peter Sattmann) in den Sinn, als er auf dem Bildschirm Willi (Hans-Uwe Bauer) wiedersieht, den Kumpel von damals. Der leitet jetzt eine Robbenstation im nordfriesischen Friedrichskoog und fährt noch immer Fahrrad statt Mercedes. Dort besucht der Karrieremensch Dieter den ewigen Aussteiger, und dann steht er auch noch Anna (Franziska Walser) gegenüber, die damals beide liebten und die sich für keinen der beiden je entschieden hat. Diese Geschichte erzählt der Film »Der letzte Tanz« von Jan Ruzicka.
»Eigentlich ging uns nur eine Dreiecksgeschichte durch den Sinn, eine mit der Frage: Was geschieht, wenn jemand einer dreißig Jahre alten Liebe wiederbegegnet? Was ist davon geblieben?«, erinnern sich die Autorinnen Barbara Engelke und Bele Nord. »Aber wenn man von heute ein paar Jahrzehnte zurückrechnet, kommt man automatisch in jene Zeit, als eine junge Generation gegen alles Alte aufbegehrte.«
Peter Sattmann sagt zu seiner eigenen Rolle in jener Zeit: »Nein, ich war kein 68er, eher ein 66er. Das ging ja der Studentenrevolte voraus, das so genannte Gammlertum junger Menschen, die sich der Leistungsgesellschaft verweigerten und in Münchens Englischem Garten herumlungerten. Zu denen habe ich auch gehört. Als die 68er heraufzogen, war ich bereits auf der Schauspielschule und voll im Stress.«

Artikel vom 10.01.2007