12.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mehmet Ertunc
kann erstmals
ruhig schlafen

Landesliga-Bilanz: Starke Bielefelder

Von Marco Twente
Bielefeld (WB). Vier Bielefelder Vereine in der Fußball-Landesliga, und alle unter den ersten zehn Teams: das hat es lange nicht mehr gegeben. »Zufriedenheit« ist denn auch das Wort der Hinrunde für die Trainer des FC Türk Sport, TuS Jöllenbeck, VfL Theesen und TuS Dornberg.

Vor allem beim FC Türk Sport (4. Platz, 28:22 Tore, 28 Punkte) hätte wohl niemand mit einem solch guten Abschneiden gerechnet. »Wir haben vor der Saison viele junge Spieler eingebaut. Jetzt stehen wir so gut da wie noch nie. Der Mut hat sich gelohnt«, zeigt sich Coach Mehmet Ertunc glücklich über die Entwicklung. »Es ist das erste Mal, dass ein Trainer beim FC Türk Sport in Ruhe schlafen kann. Dass es gerade mich trifft, ist umso schöner«, möchte Ertunc in der Rückrunde weiter »oben dran« bleiben. Hierfür setzt der Verein erneut auf junge Akteure. Von Avenwedde kommt Defensivspieler Yalcin Icen (19). Okkan Ferah (25, Werther) und Sükrü Pamuk (20, Südwestfeld) sollen die Offensive beleben und dafür sorgen, dass Trainer Ertunc auch in Zukunft ruhig schlafen kann.
Der TuS Jöllenbeck (6. Platz, 40:26, 25 Punkte) hat sich nach einem Fehlstart mit zwei Niederlagen schnell gefangen. »Durch das 4:3 in Stukenbrock haben wir Selbstvertrauen getankt, dann lief es«, analysiert Coach Marcus Patsch den Hinrundenverlauf. Mit ansehnlichem Fußball, vor allem in den Heimspielen, tasteten sich die »Jürmker« bis ganz nach oben vor. Einziger Wermutstropfen für Patsch: »Wir hätten aus den letzten beiden Heimspielen mehr als einen Punkt holen müssen.« Für die Rückserie hat sich der Trainer vorgenommen, »nicht noch in den Sog nach unten zu geraten und gut aus der Winterpause kommen«. Von Heimkehrer Sören Siek (vom Oberligisten FC Gütersloh) erwartet Patsch »neue Impulse, aber keine Wunderdinge«. Im Februar kehrt zudem Dominik Moch von seinem Auslandsstudium zurück, um den Aufwärtstrend des jungen Teams zu unterstützen.
»Ich bin zufrieden«, sieht auch Theesens Trainer Andreas Brandwein das Ziel einstelliger Tabellenplatz (7. Platz, 41:31 Tore, 25 Punkte) als erreicht an. »Wir wollen die Landesliga über Jahre halten«, blickt der Coach in die Zukunft. Verzichten muss der VfL dabei auf Torjäger Thies Kambach, der in der Rückrunde für Oberligist SC Verl die Stiefel schnürt. »Vor der Serie hatten viele von Aufstieg geredet. Das war nie unser Ziel, sonst hätten wir auch nicht unseren besten Stürmer abgegeben«, sieht Brandwein die Situation realistisch. »Klar, dass wir nun vorne nicht mehr so stark sind. Aber wenn ein Spieler sich verbessern kann, legen wir ihm keine Steine in den Weg«, so der Trainer. In der Rückserie soll daher der Klassenverbleib frühzeitig gesichert werden, um Spielern aus der Theesener A-Jugend eine Chance zu geben. »Diese Spieler sollen in ein bis zwei Jahren das Gerüst des Teams bilden. Hinter diesem Konzept stehe ich voll und die Planung wurde auch vom Vorstand abgesegnet«, erläutert Brandwein. Diesen gemeinsamen Weg unterstrich der Coach bereits vor Weihnachten mit seiner Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre.
Beim TuS Dornberg (8. Platz, 42:30 Tore, 24 Punkte) ist Trainer Mirko Jerenko nach »versautem Start gegen Theesen« mit dem Verlauf der Hinserie einverstanden. In der Rückserie möchte sich der Coach »um ein bis zwei Plätze verbessern«. »Nachdem wir mit völlig anderen Erwartungen in die Saison gegangen sind, kann ich persönlich nach der Achterbahnfahrt mit Platz acht gut leben«, bekommt er von TuS-Manager Hans-Werner Freese Unterstützung. Nachdem Jerenko die Mannschaft von Jürgen Prüfer übernommen hatte, ging zeitweise hoch bis auf Rang fünf. »Nun ist es wichtig, gut aus den Startlöchern zu kommen«, weiß Freese um das schwere Auftaktprogramm. Um den Kader in der Breite zu verstärken wurden mit Sebastian Klaßes, Mathias Klein und Cihan Arslan (alle Enger-Westerenger) drei erfahrene Leute geholt. Dagegen trennten sich die Wege des TuS und Stürmer Ioan Perdei in beiderseitigem Einvernehmen.

Artikel vom 12.01.2007