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Schüssel legt ÖVP-Vorsitz nieder

Bisheriger österreichischer Kanzler übernimmt auch kein Ministeramt


Wien (dpa). Der rot-schwarzen großen Koalition in Österreich steht nichts mehr im Weg. Nach der konservativen Volkspartei (ÖVP) stimmte gestern Nachmittag auch der Vorstand der Sozialdemokraten (SPÖ) für ein Regierungsbündnis beider Parteien, die bei der Wahl am 1. Oktober 2006 zusammen knapp 70 Prozent der abgegebenen Stimmen gewonnen hatten.
Zuvor hatte der amtierende Bundeskanzler Wolfgang Schüssel überraschend seinen Rücktritt als ÖVP-Vorsitzender bekannt gegeben. Schüssel wird ebenso wenig dem Kabinett von SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer angehören wie der 38-jährige bisherige Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Schüssel zog damit die Konsequenzen aus der Wahlniederlage der ÖVP. Er soll Fraktionsvorsitzender der ÖVP im Parlament werden. Grasser wird voraussichtlich in die Privatwirtschaft gehen.
Der SPÖ-Vorstand stimmte dem von Gusenbauer und Schüssel am Montag beschlossenen Koalitionsvertrag mit einer Dreiviertel-Mehrheit zu. Wer für die Sozialdemokraten künftig im Kabinett von Kanzler Gusenbauer sitzen wird, soll jedoch erst heute bekannt gegeben werden.

Artikel vom 10.01.2007