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CSU-Chef räumt
erstmals Fehler ein

Stoiber will bis 2013 im Amt bleiben

Wildbad Kreuth (dpa). Unbeirrt von aller Kritik in der CSU und der Bevölkerung will Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber noch mindestens bis 2013 im Amt bleiben.
»Ich mache keine halben Sachen«: Edmund Stoiber.
Im seit Wochen andauernden Führungsstreit der CSU gestand Parteichef Stoiber gestern bei der Klausur der CSU-Landesgruppe in Wildbad Kreuth zwar erstmals öffentlich Fehler ein. Gleichwohl räumten mehrere CSU-Spitzenpolitiker ein, dass die Krise um Stoiber nach wie vor nicht ausgestanden ist.
Nach den demonstrativen Solidaritätsadressen der Parteispitze bekräftigte der 65-jährige aber, dass er bei einer Wiederwahl in Bayern 2008 die volle fünfjährige Legislaturperiode bleiben wolle. »Die Kollegen, die mich kennen, wissen, dass ich keine halben Sachen mache.« Er wolle den Blick jetzt nach vorn richten. Ungewöhnlich unsicher äußerte sich aber auch Stoiber darüber, ob die Debatte um seine Person nun beendet sein werde: »Ich weiß es nicht«, sagte er.
Das Gespräch mit der Fürther Landrätin Gabriele Pauli soll am 18. Januar in der CSU-Landesleitung in München stattfinden.
Der Parteichef gab sich kämpferisch. Er sei »fest überzeugt«, dass er mit seinem Programm 2008 ein gleich gutes Wahlergebnis erzielen werde wie die CSU in den vergangenen 40 Jahren: »50 plus X«.
Unterdessen sorgte ein Bericht des Magazins »Stern« für Aufregung, wonach der CSU-interne Streit in der Nacht zum vorigen Samstag eskaliert ist. Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann wies den Bericht umgehend als »Blödsinn« zurück. Stoiber soll nach »Stern«- Informationen von Mitgliedern des CSU-Präsidiums ein klares Bekenntnis zu seiner Person verlangt haben. Er habe sogar mit dem Rücktritt gedroht. Stoiber sei zwar Solidarität zugesagt worden. Dafür habe er aber Bedingungen akzeptieren müssen, unter anderem ein Treffen mit Pauli.

Artikel vom 10.01.2007