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Trendwende bei Möbeln

OWL versteht die Frauen


Selbst Vielfahrer verbringen nicht mehr Zeit in ihrem Auto als in ihrer Wohnung -Êes sei denn, sie nutzen ihr Gefährt auch als Schlafstätte. Insofern ist es nur logisch, dass die Wohnungseinrichtung nach neuesten Umfragen das Automobil von Platz 3 der Wunschliste langlebiger Verbrauchsgüter verdrängt hat.
Die Trendwende trat ein, obwohl die Preise für Möbel, bedingt durch zahlreiche Rohstoff-Verteuerungen, gestiegen sind. Offenbar ist es der Industrie gelungen, mit neuen Farben und Formen bei den Verbrauchern Träume zu wecken. Es ist eben nicht so, dass ein Möbel nach einer vorbestimmten Lebensdauer ausgetauscht werden muss. Vielmehr sind vor allem Männer ziemlich findig, wenn es darum geht, Mängel und Macken zu verbergen. Da wird hier noch ein Nagel eingeschlagen und dort eine Decke auf den verschlissenen Stoff gelegt, schon hält das alte Stück noch ein Jahr länger.
Zum Glück gibt es die Frauen, die bei den meisten Möbelkäufen den Anstoß geben und mit ihrer Hartnäckigkeit irgendwann den Erfolg in Form eines Sofas, einer Küche oder eines Betts nach Hause tragen.
Weil das so ist und weil sich ein großer Teil der deutschen Möbelindustrie in Ostwestfalen konzentriert, müssen folgerichtig hier besonders viele Frauen-Versteher zu Hause sein. Nur die Werbeschilder mit den großen Prozent-Zeichen fallen weiter aus dem Rahmen. Aber vermutlich sind sie für die »vernünftigen« Männer gemacht. Bernhard Hertlein

Artikel vom 10.01.2007