10.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hölzer dunkler und teurer

Klaas: Preise für Wohn- und Schlafzimmermöbel steigen

Weltweit steigt die Nachfrage nach Brenn- und anderem Holz. Preiserhöhungen sind offenbar unvermeidlich.

Herford (WB/in). Nach wie vor liefert die Buche das meiste Holz für die heimische Wohnmöbelproduktion. Auch Esche, Erle und Birke stehen für die jahrzehntelange Vorliebe der Wohnungseinrichter für helle, hin und wieder ins Rötliche abdriftende Hölzer.
Seit zwei, drei Jahren jedoch entscheiden sich die Deutschen in wachsendem Maß für dunkle Hölzer. Trendsetter ist Nussbaum, gefolgt von dunkler Eiche und tropischen Hölzern wie Zebrano, Palisander, Teak und Wengé. Bei Massivholzmöbeln gesellt sich zu Buche, Fichte, Eibe und Tanne ein kleiner Obstgarten: Kirsch-, Apfel-, Birn- und Pflaumenholz.
Gar nicht nach dem Geschmack der Produzenten sind die deutlich gestiegenen Holzpreise. Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Holz- und Möbelindustrie (VDM), beklagt eine Verteuerung von 30 Prozent im vergangenen Jahr - »spürbar mehr als bei Holz oder Gas«. Ursache sei vor allem die starke Nachfrage nach Holz als Brennstoff. 70 000 Pelletheizungen verlangten ordentlich »Heiz-Futter«. Zudem seien der Export und die Nachfrage nach Industrieholz gestiegen.
Klaas zufolge haben sich allein die Spanplatten 2006 um 20 bis 30 Prozent verteuert. Die Preise für Bauholz stiegen um 25, für Parkettholz um 35 Prozent. Im Verpackungsbereich seien nach einem Preisanstieg für Palettenholz um 30 Prozent schon Engpässe aufgetreten. Klaas fordert, dass das Angebot der Nachfrage angepasst wird. Etwa ein Drittel mehr Holz wachse nach als aus dem Wald herausgeholt werde. Ein stärkerer Holzeinschlag scheitere bislang daran, dass der Privatwald oft zu kleinteilig sei, um ihn »sinnvoll wirtschaftlich zu nutzen«.
Für die Verbraucher hat der Holzmangel zur Folge, dass die Preise für Wohn- und Schlafzimmermöbel steigen. Nach acht Prozent im Herbst 2006 kündigte Klaas gestern eine neue, etwa zehnprozentige Preiserhöhung für das erste Quartal 2007 an.

Artikel vom 10.01.2007