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Nicht allein die Mehrwertsteuer

Möbelindustrie beendet ihre Talfahrt -ÊZuwachs im Ausland größer


Bad Honnef (WB/in). 2006 war ein gutes Möbeljahr. Nach Zeiten der Stagnation und teils starken Rückgängen in den vergangenen sieben Jahren hat die Branche nun erstmals wieder ein solides Wachstum erwirtschaftet. Die Möbelproduzenten konnten ihren Umsatz in den ersten zehn Monaten um 840 Millionen auf 15 Milliarden Euro steigern. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Plus von 5,9 Prozent.
Der Möbelhandel geht für das gesamte Jahr 2006 von einem Umsatzzuwachs um gut drei Prozent auf mehr als 30 Milliarden Euro aus. Dabei lagen der November knapp unter und der Dezember sogar über der Acht-Prozent-Marke. Ein Teil dieses Zuwachses geht nach Angaben von Thomas Grothkopp, Vorsitzender des Verbandes des Deutschen Möbelhandels, auch von vorgezogenen Käufen aus, mit denen Kunden die Mehrwertsteuererhöhung umgehen wollten.
Dirk-Uwe Klaas, Sprecher der deutschen Möbelindustrie, erwartet für das Gesamtjahr einen Zuwachs um fünf Prozent aus. Im Inland betrage das Wachstum etwa zwei Prozent. Sehr viel stärker habe sich das Ausland entwickelt: Der Export der deutschen Möbelbranche konnte nach Angaben des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie satte 15,9 Prozent zulegen. Die Exportquote kletterte weiter nach oben. Sie erreicht jetzt 35,5 Prozent - nach 28,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Mittelfristig strebt die Möbelindustrie nach Angaben von Klaas eine Quote von 50 Prozent sowie einen Ausgleich zwischen Im- und Export an. Derzeit übertreffen die Möbel-Einfuhren die Ausfuhren um etwa eine Milliarde Euro.
Die 1086 deutschen Möbelhersteller, überwiegend in Ostwestfalen, im Raum Coburg und in Baden-Württemberg beheimatet, beschäftigen etwa 102 200 Arbeitnehmer. Im Durchschnitt gibt der Bundesbürger jährlich etwa 370 Euro für Möbelkäufe aus. Damit liegen die Deutschen weltweit an der Spitze. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 10.01.2007