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Menschen in
unserer Stadt
Monika Kolanus
Hausmeisterin

Sie ist die »gute Seele« des neuen Senner Ortsmitte-Gebäudes: Hausmeisterin Monika Kolanus. Die 57-Jährige ist dafür verantwortlich, dass Bezirksvertreter und Bürger, VHS-Kursleiter und -Teilnehmer die entsprechenden Räumlichkeiten im Senner Markt 1 samt SenneSaal stets aufgeräumt und aufgeschlossen vorfinden und vieles andere mehr. Außerdem pflegt sie die Außenanlagen des Bezirksamtes an der Windelsbleicher Straße.
Zudem ist Monika Kolanus bei den Kunstausstellungen im SenneSaal gefragt. Sie sorgt für Gläser und gekühlte Getränke bei der Eröffnung und achtet in den Folgewochen darauf, dass die Bilder keine »neue Heimat« bei unrechtmäßigen »Kunstliebhaber« finden.
Als 20-Jährige war sie 1969 mit ihren Eltern aus Schlesien gekommen, aus dem Ort Dabrowka Dolna (früher Eichendorf) im Kreis Oppeln. »Dem ging ein langer Papierkrieg voraus und jeder von uns durfte nur einen Koffer mitnehmen«, erzählt die 57-Jährige. »Da war es klar, dass ich sofort arbeiten musste, damit wir uns wieder etwas anschaffen konnten.«
Es war keine einfache Zeit. Monika Kolanus' Eltern hatten zwar innerhalb der Familie manchmal das eigentlich verbotene Deutsch gesprochen, so dass sie diese Sprache verstehen konnte. Aber in der Schule hatte sie nur Polnisch gelernt. »Wir kamen zunächst nach Stukenbrock ins Lager und dort fand ich in der Polizeischule schnell eine Putzstelle. Meine Kolleginnen haben mir allerdings nicht geantwortet, wenn ich sie auf polnisch etwas fragte - ich musste deutsch sprechen. Und so habe ich es dann gelernt - ohne Sprachkursus oder Schule.«
Ihr späterer Ehemann Hans, den sie schon aus Eichendorf kannte, kam zwei Jahre später nach Deutschland. Und gemeinsam arbeiteten sie fleißig - er seit fast 35 Jahren bei Thyssen, sie seit mehr als drei Jahrzehnten bei der Stadt. Sogar ein Reihenhaus für die Familie, zu der zwei Söhne hinzu kamen, konnte gekauft werden.
»Am Anfang habe ich als Aushilfe geputzt«, erzählt Monika Kolanus. Später übernahm sie die Betreuung des Sportplatzes in Brackwede und der Umkleiden zuständig - bis sie beruflich nach Senne »übersiedelte«. Annemargret Ohlig

Artikel vom 09.01.2007