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Tee ist gesund - aber nur ohne Milch


Berlin (dpa). Teetrinker sollten einer Berliner Studie zufolge die Milch lieber weglassen - zumindest, wenn sie ihrem Herz-Kreislauf-System etwas Gutes tun wollen. Denn die gefäßschützenden Eigenschaften von Schwarztee gehen durch die in der Milch enthaltenen Kaseine vollständig verloren, wie Kardiologen der Berliner Charité herausfanden.
»Schwarztee verbessert im Vergleich zu Wasser deutlich die Entspannungsfähigkeit der Arterien und damit den erhöhten Blutdurchfluss. Kippt man jedoch Milch hinzu, macht das diesen Schutzeffekt komplett zunichte«, berichtet der Molekularbiologe Mario Lorenz in einer Arbeit für das »European Heart Journal«.
»Unsere Ergebnisse könnten auch eine Erklärung dafür sein, dass die positive Wirkung von Tee gegen Herzkrankheiten in Großbritannien ausbleibt - einem Land, in dem Tee gewöhnlich mit Milch getrunken wird«, erläuterte Kardiologie-Professorin Verena Stangl. Tee ist nach ihren Worten weltweit das zweithäufigste Getränk nach Wasser.
Die gefäßschützende Wirkung von schwarzem Tee geht den Forschern zufolge auf eine erhöhte Produktion von Stickstoffmonoxid zurück, das die Adern entspannt. Drei Kaseine aus der Milch behinderten jedoch diesen Effekt, vermutlich indem sie sich mit den schützenden Catechinen aus dem Tee verbinden.

Artikel vom 09.01.2007