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Koen ist der
Fan-Liebling

Der Paderborner gibt 120 Prozent

El Rompido (WB). »Der Name hält, was er verspricht.« Paderborns Linksauen Erwin Koen macht es sich ganz einfach, wenn er über seinen neuen Trainer Holger Fach redet: »Ein absoluter Fachmann.«

Der hat zwar nur ganz wenig Zeit bis zum Rückrundenstart am 21. Januar, die Hoffnungen des Holländers sind dennoch groß: »Er wird endlich die Blockade in unseren Köpfen lösen.« Größtes Paderborner Problem sind die acht sieglosen Spiele in Folge. Wenn der SCP in nicht einmal zwei Wochen Schlusslicht Eintracht Braunschweig empfängt, liegt der letzte Paderborner Dreier fast ein Vierteljahr zurück.
Am 29. Oktober schlug der SCP die SpVgg Unterhaching mit 2:0 und lag als Sechster sieben Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Rang elf ist zwar immer noch akzeptabel, doch nur zwei Pünktchen blieben vom Vorsprung.
Ein gutes Beispiel für die Ursachen der Talfahrt ist Erwin Koen selbst. Der Letzte-Minute-Einkauf vom August begann stark, traf zweimal, legte vier weitere Tore auf, ließ aber auch genauso stark nach. »Ich habe einiges gut zu machen«, sagt der Ex-Aachener, der aber auch anfügt: »In unserer jungen Mannschaft ist noch bei jedem eine Steigerung drin. Insgesamt verfügen wir über viel Potenzial, deshalb steigen wir nicht ab.«
Die eigene Leistung ist da ausdrücklich inbegriffen, doch die Fans haben dem Publikumsliebling bislang auch jedes schwache Spiel verziehen. Gerade die Art, wie der 28-Jährige Fußball spielt, hat für eine ungewöhnlich schnelle Akzeptanz bei den Anhängern gesorgt. »Ich gebe immer 120 Prozent, wie die Jungs auf den Stehplätzen in ihrem Job«, sagt Koen. Dazu kommen seine Schusskraft und -technik. Der linke Fuß des früheren Güterslohers ist ohne Frage eine der gefährlichsten Waffen in der zweiten Liga. Dennoch kann ihn die persönliche Bilanz nicht zufrieden stellen. Elf Einsätze, zwei Tore und vier Vorlagen sind für einen Mann seiner Klasse absolut ausbaufähig. »Wir schlagen jetzt mit Holger Fach ein neues Buch auf«, will Koen künftig nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorne schauen.
Vier Trainer auf dem Platz mit einem frischen Gesicht an der Spitze, mehr Disziplin innerhalb der Mannschaft und lächelnde Spieler, die wieder Spaß am Sport haben - die Veränderungen sind innerhalb weniger Tage schon unübersehbar, sie gilt es nun in etwas Zählbares umzuwandeln.
Am besten gleich zum Start gegen Braunschweig. »Dann hätten wir endlich wieder Ruhe im Verein«, sagt Koen, dem die große Verantwortung bewusst ist: »Der SC Paderborn steht am Scheideweg. Der Klub wird zwar schon 100 Jahre alt, steht aber in den kommenden sechs Monaten mit dem Kampf um den Klassenerhalt und um das Stadion vor den wichtigsten Weichenstellungen der Vereinsgeschichte.«
Die gilt es in die entsprechende Richtung zu drehen. Als Team und mit einem neuen Mann an der Spitze. Viel hängt vom Cheftrainer ab, aber von dem ist Koen längst überzeugt: »Jetzt ist Fach-Arbeit gefragt und dafür haben wir genau den Richtigen.«

Artikel vom 09.01.2007