Schon am Samstag hatte der Junggeselle seinen großen Tag. Genullt, neues Lebensjahrzehnt. Die Glückwünsche der lieben Kollegen waren ihm sicher, telefonisch. Im Halbkreis stellten sie sich um den in die Mitte gehaltenen Hörer, schmetterten aus voller Brust ein herzliches »Happy Birthday« auf die Mailbox des Jubilars. Wie der sich wohl freut. Die Kollegenschar war begeistert, das Ergebnis imposant. Montag dann der vorsichtige Anruff beim Jubilar. Der sich schließlich noch nicht einmal bedankt hat. Ganz vorsichtige Anfrage. Ob er denn die Mailbox schon abgehört habe..? Ob denn da noch mehr gratuliert hätten..? Kein Resultat. Der Jubilar gibt sich verschlossen: »Auf meiner Mailbox war nichts drauf.« Unglaublich, diese Peinlichkeit. Irgendwo in der großen Mobilfunkgemeinde hat also, nur weil man sich im Eifer verwählt hat, am Montag jemand neugierig seine Mailbox abgehört und bekam Glückwünsche - auch ohne Geburtstag. Fazit: Persönliche Gratulation ist eben doch besser.Michael Diekmann
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