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Schandfleck Bahnhof wird abgerissen

Blick in die Zukunft und Dank für ehrenamtliches Engagement beim Neujahrsempfang in Senne

Von Annemargret Ohlig
und Markus Poch (Fotos)
Senne (WB). An »Stichworten« reihte Sennes Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel beim Neujahrsempfang am Freitagabend Ereignisse und die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit aneinander. Stichworte wie Sennesee, Tierfriedhof oder Volkshochschule, »die immer noch aktuelle Geschichten erzählen und die Bezirksvertretung auch im Jahr 2007 weiter beschäftigen werden«.

Bisher sei man bemüht gewesen, mit extrem knappen Mitteln und begrenzter politischer Macht dennoch die Interessen Sennes zu wahren und vorteilhafte Entwicklungen in Gang zu setzen. Auch 2007 solle die gute Zusammenarbeit fortgeführt werden. »Wir gehen mit Optimismus und Zuversicht in das Jahr 2007«, betonte Stöppel gegenüber den etwa 70 geladenen Gästen im SenneSaal.
So werden die Senner Politiker auch weiter über den Sennesee diskutieren, obwohl noch niemand wisse, wer diesen bezahlen solle. Ebenfalls über die A33, ohne die es keinen Sennesee geben könne. Vom Oberverwaltungsgericht in Münster, vor dem Klagen der Bürger gegen die Autobahn anhängig sind, gebe es jedoch noch nichts Neues.
Stöppel: »Nur der Abriss der Häuser an der Buschkampstraße lässt uns glauben, es geht bald los. Hoffentlich täuscht das nicht.« Getroffen wurde die Standortentscheidung für einen Tierfriedhof - an der B 68 in Senne. Jetzt müsse noch der richtige Betreiber gefunden werden.
Deutliche Kritik - mit Zahlen belegt - übte der Bezirksvorsteher an der derzeitigen Situation der Volkshochschule nach der Zentralisierung. »Die Zahl der Kurse geht zurück und die Zahl der Teilnehmer ebenso«, fasste Stöppel zusammen. Zahlreiche Kurse hätten nicht stattgefunden oder seien zumindest stark rückläufig.
»Das ist in der Vergangenheit auch oft so gewesen - allerdings nicht in diesem Ausmaß.« Habe es im Winterhalbjahr 2005 noch 54 anrechenbare VHS-Kurse in Senne gegeben, so seien es 2006 bis Dezember nur 46, also minus 14,8 Prozent gewesen. Entsprechend schrumpfte die Zahl der Kursteilnehmer von 556 (Winter 2005) auf 497 (Winterhalbjahr 2006 bis Dezember 2006 ). Die Zahlen werden sich noch etwas relativieren, weil das Winterhalbjahr noch andauert - große Veränderungen sind allerdings nicht zu erwarten. Noch dramatischer fiel die »Statistik« bei den Einzelveranstaltungen aus: Statt acht mit 246 Teilnehmern (2005) habe es im abgelaufenen Jahr bis Dezembernur noch eine VHS-Einzelveranstaltung in Senne mit 18 Teilnehmern gegeben.
Stöppel stellte fest, dass das Bezirksamt Senne und die VHS-Nebenstellenleiterin Marlies Niemann in der Vergangenheit sehr gute Arbeit geleistet hätten. »Was man von der Zentrale der VHS in der Stadt im Moment nicht behaupten kann.« Dieses sei auch ein weiterer Beweis dafür, wie wichtig das Bezirksamt Senne für den Stadtbezirk sei. Stöppel: »So kompetent und bürgernah kann kein Amt irgendwo anders sein.«
Dank richtete der Bezirksvorsteher auch an die Vereine, Institutionen und Sponsoren. Sie hätten viel ehrenamtliches und finanzielles Engagement gezeigt bei der Organisation festlicher Ereignisse, die zu den eindrucksvollsten Beweisen eines lebendigen und leistungsfähigen Stadtbezirks gehörten. Gleichwohl gebe es auch in diesem Jahr wieder viel zu tun. Mit dem Bau des neuen Kinderspielplatzes in der Ortsmitte werde in Kürze begonnen, die Attraktivität des Marktplatzes müsse gesteigert werden. Auch für einen oft kritisierten Schandfleck in Senne, den Bahnhof Windelsbleiche, gebe es eine Lösung: Die Deutsche Bahn lässt das Gebäude abreißen. »Leider ist das Abbruchunternehmen seinen Verpflichtungen noch nicht nachgekommen. Das Vorhaben steht aber weiter ganz oben auf der Prioritätenliste.« Fortgesetzt werden auch die Verhandlungen für ein »Haus der Familie« in der Friedhofstraße, die möglichst in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen. Die Jugendarbeit im ehemaligen Bücherei-Pavillon soll auch weitergeführt werden. Von wem, stehe allerdings noch nicht fest.

Artikel vom 06.01.2007