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Preisplatzierungen
nicht vergleichbar

Gastarif: Änderungen seit Stichtag

Bielefeld (bp) Nach der Veröffentlichung des ersten bundesweiten Vergleichs von Gastarifen ist die Internetseite des Bundeskartellamtes wegen des großen Verbraucherinteresses zusammen gebrochen. Das Kartellamt hatte die Preise von 739 Gasversorgern am Stichtag 15. November 2006 Ende vergangener Woche ins Internet gestellt.
Bei den Stadtwerken Bielefeld dagegen liefen die Telefonleitungen wegen des Gaspreises nicht heiß, sagt Sprecher Wolfgang König. Bei den 739 Versorgern platzierten sich die Stadtwerke auf Platz 415 mit 1159,78 Euro bei einem Verbrauch von 20 000 Kilowatt-stunden. Das entspricht etwa dem durchschnittlichen Verbrauch in einem Einfamilienhaus.
Für Stadtwerke-Sprecherin Birgit Jahnke sind die Werte, die das Kartellamt ermittelt hat, überhaupt nicht vergleichbar. Die Stadtwerke hätten ihren Gastarif zum 1. Oktober 2006 angehoben, andere Versorger aber erst nach dem Stichtag 15. November nachgezogen. Zwar stimme der Betrag, der in der Aufstellung angegeben sei, die Platzierung aber sei so nicht mehr nachvollziehbar.
Bei dem Tarifvergleich hatte das Kartellamt drastische Unterschiede bei den Gaspreisen festgestellt. Die Differenz betrug bis zu 59 Prozent für die gleiche Gasmenge. Zwischen dem Bielefelder Platz 415 und Platz 1 (Städtische Werke Magdeburg GmbH) allerdings liegen gerade einmal 187,78 Euro.
Die Bielefelder Stadtwerke beziehen ihr Gas von gleich drei Lieferanten: Wingas, RWE, Shell und Exxon Mobil. Der Gaspreis selbst setze sich aus Förder- und Konzessionsabgaben, Steuern und den Kosten für Import, Transport, Speicherung und Verteilung zusammen. Allein die Steuer- und Abgabenlast betrage rund 30 Prozent. Birgit Jahnke weist darauf hin, dass der Materialaufwand in Bielefeld vergleichsweise hoch sei. Bielefeld sei eine Flächenstadt, das Gas müsse dennoch an jeden Haushalt verteilt werden. Einen angemessenen wirklich vergleichbaren Stichtag sieht sie nicht: »Es ist nicht vorgeschrieben, zu welchem Termin Tarifanpassungen zu erfolgen haben.«

Artikel vom 09.01.2007