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Das Rathaus soll
schöner werden

Sanierungen längst überfällig

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Insgesamt 9,2 Millionen Euro will die Stadt in diesem Jahr in eigene Immobilien investieren - in die Sparrenburg-Sanierung (1,5 Millionen), die der Zentralbibliothek (800 000), die Fassadensanierung der Martin-Niemöller-Gesamtschule (500 000), die Sanierung der Feuerwache Süd - und in die »Auffrischung« von insgesamt drei Rathaus-Sitzungssälen- bzw. -räumen für insgesamt eine Million Euro.

Renoviert werden der Alte Ratssaal (Rochdale-Raum), ursprünglich 1904 eingeweiht, in den 1950er Jahren entsprechend des Zeitgeschmacks umgebaut, der Nowgorod-Raum und der Esteli-Raum, untergebracht im ersten Rathausanbau und im Stil der frühen 1970er Jahre möbliert.
Eine Million Euro stehen für 2007 im Wirtschaftsplan des städtischen Immobilienservicebetriebes (ISB) für die Umgestaltung dieser Räume.
Der Umbau des Alte Ratssaales wurde bereits mit Beginn der Sommerferien in Angriff genommen, sollte zum Jahresende abgeschlossen sein (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Weil sich die Schadstoffsanierung - der Raum in der zweiten Etage des Alten Rathauses, hermetisch abgeschlossen, wurde von Asbest befreit - länger hinzog als ursprünglich geplant, rechnet Carsten Boberg, Abteilungsleiter im ISB, jetzt mit einer Fertigstellung im April.
2003, als die Beleuchtung im Rochdale-Raum erneuert wurde, wurden asbesthaltige Lüftungskanäle gefunden, eingebaut in den 1950er Jahren. Damals wurde eine Wand heraus gebrochen, eine Zuschauertribüne eingerichtet, die Wände und zwei der drei großen Fenster mit Holzpaneelen verkleidet, das mittlere Fenster mit zusätzlichem Buntglas abgeschirmt. In enger Absprache mit der Denkmalbehörde wird die Fensterfassade in ihren ursprünglichen Zustand zurück versetzt, der übrige Saal schlicht-neutral gestaltet. Oberbürgermeister Eberhard David hat der Ausstattung Ende Dezember endgültig seinen »Segen« gegeben. Zurzeit steht noch ein Raumgerüst im Saal, kurzfristig soll neues Parkett verlegt werden. Carsten Boberg: »Zunächst sollte der Bodenbelag aus den 50er Jahren erhalten bleiben, aber der Kleber, der damals verwendet wurde, ist schadstoffhaltig.«
Der größte Kostenfaktor sei auch in den Räumen »Nowgorod« und »Esteli« die Schadstoffsanierung und die Erneuerung der Technik. Dazu gehöre zum Beispiel eine neue Lüftung, aber auch, so Boberg, eine »Auffrischung«: »Seit der Einrichtung der beiden Räume vor über 30 Jahren ist dort nichts mehr gemacht worden.« Neuer Teppichboden, neuer Anstrich, eine Entfernung der abgehängten Decken und neue Stühle - die Rahmen der alten sind teilweise gebrochen, die Polsterung zerschlissen - gehören dazu. Mit den Arbeiten in beiden Räumen soll nach den Sommerferien begonnen werden, Boberg rechnet mit drei Monaten reiner Umbauzeit. Und er hofft darauf, die »Sanierungskosten nicht komplett ausschöpfen« zu müssen.
Das Büro des Rates erarbeitet für die Zeit ohne die beiden Räume einen neuen Belegungsplan. Die Räume sind vor allem von Ausschüssen und Rathaus-internen Arbeitskreisen fast dauergebucht. Auch der Rochdale-Raum wird als Ort für Gremiensitzungen genutzt, dient aber auch offiziellen Anlässen wie Empfängen oder dem »Bielefelder Capyttel«.
Über den Wirtschaftsplan des ISB berät heute, Dienstag, der Betriebsausschuss, der von 15 Uhr an im Nahariya-Raum des Alten Rathauses tagt.

Artikel vom 09.01.2007