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Edeka wird Baumärkte nicht los

Verluste bedrohen die Sanierung der angeschlagenen Tochter AVA


Bielefeld (dpa). Beim Versuch, die verlustreiche Baumarktkette ihrer Tochtergesellschaft Marktkauf abzustoßen, kommt die Handelsgruppe Edeka nach einem Bericht des »Spiegel« nicht voran. Die Gespräche mit dem Dortmunder Baumarktspezialisten Hellweg seien offenbar endgültig gescheitert, berichtet das Magazin mit Berufung auf Insider. Verhandlungen mit dem Erzkonkurrenten Rewe stockten.
Dabei bedrohen die Verluste der etwa 150 unter dem Signet Marktkauf betriebenen Bau- und Gartenmärkte immer mehr die Sanierung der angeschlagenen Edeka-Tochter, die bis Mitte 2005 als AVA an der Börse firmierte. Von Marktkauf in Bielefeld war am Wochenende keine Stellungnahme zu erhalten.
Weil das Warenangebot der Baumarktkette firmeninternen Analysen zufolge »diffus und völlig ausgeufert ist«, liegen »Umsatz und Rohertrag drastisch unter Plan und Vorjahr«, heißt es im »Spiegel«. Nach jüngsten Hochrechnungen erwartet Marktkauf-Chef Stephan Schelo deshalb für 2006 dem Bericht zufolge nur noch einen Umsatz von 842 Millionen Euro - 67 Millionen Euro weniger als zunächst geplant. Gleichzeitig könnte 2006 der Verlust nach Berechnungen der von Schelo beauftragten Unternehmensberatung Ernst & Young bis auf 112 Millionen Euro steigen. Für 2007 prognostizierten die Berater sogar einen Verlust von 145 Millionen Euro.
Nirgendwo sonst herrscht ein knallharter Preiskampf, gibt es ein so breites Sortiment zu so günstigen Preisen wie in der deutschen Baumarkt-Branche. Zuletzt hatte die Baumarktkette Praktiker nach monatelangem Bieterkampf den Konkurrenten Max Bahr übernommen und war damit näher an Marktführer OBI herangerückt.

Artikel vom 08.01.2007