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Kinder-Uni
wird fünf
Jahre alt

Alles über Taschengeld


Münster (dpa). Im größten Hörsaal der Universität Münster dauert es meist lange, bis Ruhe einkehrt. Bleistifte, Federtaschen und Schreibhefte werden eilig aus den Schulranzen herausgekramt. Ein paar Papierflieger schweben durch den Raum. Mehr als 600 Kinder sind bei den Vorlesungen der Kinderuniversität oft dabei. »Wer schrieb die Bibel?« lautete erst jüngst das Thema des Vortrages von Theologieprofessor Ulrich Berges. In diesem Jahr wird die Kinder-Universität fünf Jahre alt. »Ein Riesenerfolg«, heißt es bei den Universitäten.
Die kleinen Studenten gehen Fragen nach wie »Kann ich meine Eltern auf Taschengeld verklagen?«, »Warum müssen Schmerzen sein?« oder »Was passiert mit einem Schokokuss im Weltall?«. Mittlerweile gibt es die Kinder-Unis außer in Münster an knapp 100 weiteren Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Konzept, Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren komplexe wissenschaftliche Themen verständlich zu erklären, stieß auf Begeisterung bei Schülern, Eltern und auch Wissenschaftlern. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sieht darin die Möglichkeit, den wachsenden Bedarf an Akademikern zu decken. Wie im normalen Uni-Alltag kennen die Kinderstudenten nach der Vorlesung auch nur einen Weg: den in die Mensa.

Artikel vom 08.01.2007