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»Herforder« erreicht Planziel

Bierausstoß 2006 leicht rückläufig - Millionen-Investition in neuen Kasten

Von Edgar Fels
Herford (WB). Die Herforder Brauerei hat im vergangenen Jahr bei Umsatz und Bierausstoß leichte Rückgänge gegenüber 2005 verzeichnet, das Planergebnis aber erreicht und schwarze Zahlen geschrieben.

Das betonten die Geschäftsführer Karl Fordemann und Udo Tydecks am Freitag bei der Präsentation eines neuen 27-er-Bierkastens, der in diesen Tagen im Handel erhältlich ist. Nach und nach wird dafür der 30-er-Bierkasten aus dem Markt genommen. In das neue Gebinde investierten die Herforder (180 Mitarbeiter) gut vier Millionen Euro. Es handelt sich um die größte Einzelinvestition seit sechs Jahren.
Angesichts eines stagnierenden Biermarktes in Deutschland strebe die Herforder Brauerei auch für 2007 an, Ergebnis und Ausstoß zu halten, sagte Tydecks. Dieser lag 2005 bei 550000 Hektolitern. Dabei erzielte die Brauerei einen Umsatz von etwa 56 Millionen Euro. Konkrete Zahlen für 2006 lägen noch nicht vor.
»Wir sind mit dem Ergebnis 2006 dennoch zufrieden«, sagte Tydecks, der den Bereich Marketing und Vertrieb verantwortet. Absatzrückgänge insbesondere in den neuen Bundesländern nehme man bewusst in Kauf, weil das Unternehmen seinen regionalen Heimatmarkt Ostwestfalen-Lippe und Nordwestdeutschland weiter stärken möchte.
Doch die Gerstensaft-Branche ist heiß umkämpft. »Es gibt innerhalb des Biermarktes einen Umwälzungsprozess hin zu Billigmarken«, beklagte Tydecks. Die Herforder Brauerei, die sich nicht in den Billig-Sog hineinziehen lassen will, zählt unter anderem Marken wie Warsteiner, Bitburger, Krombacher und Veltins zu ihren Mitbewerbern. Tydecks: »Da muss man sich was einfallen lassen.«
So setzt das Unternehmen denn auch in den neuen Kasten mit seiner etwas schlankeren Flasche große Hoffnungen. Schon bislang galt der jetzt auslaufende 30-er Kasten (1992 eingeführt) als das stärkste Produkt des Hauses. Mit ihm allein erwirtschaftete der Familienbetrieb ein Drittel des Umsatzes. Die Entscheidung für den neuen Kasten habe aber nicht nur Marketinggründe, erläuterte Karl Fordemann, Geschäftsführender Gesellschafter Produktion und Technik. Es habe auch einen »latenten Druck des Handels« gegeben. Grund: Die quadratischen Kästen passen besser auf die weit verbreitete Europalette, was wiederum hilft, die Transportkosten um bis zu 15 Prozent zu senken.
160 000 der insgesamt 350000 bestellten Kästen mit einem besseren Tragekomfort sind produziert. Zudem hat die Brauerei zehn Millionen neue Flaschen bestellt.

Artikel vom 06.01.2007