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Motassadeq bricht
erstmals sein Schweigen

Urteil soll bereits am Montag fallen

Hamburg (Reuters). Im dritten Prozess gegen den Terrorhelfer Mounir el Motassadeq soll bereits am kommenden Montag das Urteil fallen.
Beteuert seine Unschuld: Mounir el Motassadeq.

Der 32-jährige Marokkaner, der zuletzt zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, muss nach einem verschärfenden Schuldspruch des Bundesgerichtshofes mit einer Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen. »Es ist eine erhebliche Strafe zu erwarten«, sagte der Vorsitzende Richter beim Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg, Carsten Beckmann, am Freitag.
Zuvor hatte die Verteidigung zum Auftakt des neuen Prozesses die Aussetzung des Verfahrens beantragt. Motassadeq brach erstmals seit mehreren Jahren sein Schweigen und beteuerte, im Vorfeld nichts von den Anschlägen am 11. September 2001 gewusst zu haben. »Ich schwöre bei Gott, dass ich nicht wusste, dass die Attentäter in Amerika sind«, rief er sichtlich erregt während der Verhandlung. Die deutschen Gerichte hätten Phantasie-Urteile gegen ihn gefällt. »Aber die Tatsache, die Wahrheit, wollen Sie nicht hören«, betonte er.
Die Hamburger Richter verhandeln über eine härtere Strafe für den Marokkaner, der die Todespiloten vom 11. September 2001 unterstützt hatte. Der 32-Jährige muss mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen, nachdem ihn der BGH im November wegen Beihilfe zum Mord in Hunderten Fällen und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung schuldig gesprochen und damit das ursprüngliche Urteil verschärft hatte. Ein Strafmaß setzten die Karlsruher Richter nicht fest, sondern verwiesen den Fall an das Hamburger Gericht zurück. Die Hamburger Richter hatten den neuen Prozess ursprünglich bis Anfang Februar terminiert.

Artikel vom 06.01.2007