06.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

500 000 zeitweilig Stütze gestrichen

Sanktionen der Arbeitsagenturen gegen Arbeitslose auf Vorjahresniveau


Berlin (Reuters). Der Staat hat 2006 mehr als einer halben Million Arbeitslosen zeitweilig die Stütze gestrichen. Im Schnitt erhielten die Betroffenen knapp fünf Wochen lang kein Geld. Insgesamt wurden nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom Freitag 527 000 so genannte Sperrzeiten verhängt. Dies ist einer Sprecherin zufolge gegenüber 2005 ein Anstieg, der allein auf die neuen Regelungen bei verspäteter Arbeitslosenmeldung zurückgeht.
Allein 150 000 Menschen hätten eine Woche lang kein Arbeitslosengeld I bekommen, weil sie sich verspätet arbeitsuchend gemeldet hätten. Diese Mitteilung sei erforderlich, sobald einem Beschäftigten gekündigt werde oder sich abzeichne, dass er seinen Job verliere. Seit Anfang 2006 wird bei verspäteter Meldung die Stütze für eine Woche gestrichen. Zuvor war sie lediglich gekürzt worden.
Häufigster Grund für eine Sperrzeit war die Arbeitsaufgabe mit 180 000 Fällen. Mangelnde Bereitschaft zur Rückkehr ins Berufsleben wie die Ablehnung eines Job-Angebotes (23 500 Fälle) oder unzureichende Eigenbemühungen (6500 Fälle) waren eher selten Anlass für eine Sperrzeit. Zu den gegen Bezieher von Arbeitslosengeld II verhängten Leistungskürzungen hat die BA noch keine Zahlen vorliegen.

Artikel vom 06.01.2007