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Grönefeld steckt tief
in der Karriere-Krise

Tennis: Deutschlands Nummer eins verliert weiter

Sydney (dpa). Das neue Jahr beginnt für Anna-Lena Grönefeld so, wie das alte aufgehört hat. Bei ihrem zweiten Turnierstart 2007 kassierte die 21 Jahre alte Nordhornerin ihre zweite Erstrunden-Niederlage und steckt eine Woche vor Beginn der Australian Open in der größten Krise ihrer Karriere.
Die 4:6, 2:6- Auftaktpleite gegen Shahar Peer aus Israel beim WTA-Tennisturnier in Sydney am Sonntag war für die French-Open-Viertelfinalistin des vergangenen Jahres bereits die sechste Erstrunden-Niederlage nacheinander. Seit mehr als drei Monaten ist die in der Weltrangliste auf Platz 19 geführte Grönefeld auf der WTA-Tour ohne Sieg.
»Sie durchlebt derzeit eine ganz schwierige Phase«, verteidigte Fedcup- Chefin Barbara Rittner ihre Nummer eins. Nach der Trennung von ihrem umstrittenen Trainer Rafael Font de Mora und der Rückkehr nach Deutschland sollte es mit dem neuen Trainer Dirk Dier eigentlich wieder bergauf gehen, doch momentan präsentiert sich Grönefeld völlig von der Rolle und offensichtlich übergewichtig. »Moppel-Drama um unsere Tennis-Prinzessin«, schrieb die Bild- Zeitung.
Anfang Oktober hatte Grönefeld in Stuttgart in Runde eins gegen Tatjana Malek gewonnen, anschließend jedoch das Achtelfinale gegen Nadja Petrowa sowie bei den Veranstaltungen in Moskau, Zürich, Linz und Hasselt jeweils in der ersten Runde verloren. Vor einer Woche war sie in Brisbane gleich zum Auftakt an der Italienerin Tathiana Garbin gescheitert. Für das am 15. Januar in Melbourne beginnende erste Grand-Slam-Turnier des Jahres sind das keine allzu berauschenden Aussichten.
»Ich hatte keine guten letzten Wochen, bin selbst sehr unzufrieden mit mir«, sagt Grönefeld. Die Partie gegen die in der Weltrangliste einen Platz hinter ihr eingestufte Peer war bereits nach 78 Minuten beendet. Die Nordhornerin brachte nur 45 Prozent ihrer ersten Aufschläge ins Feld und leistete sich fünf Doppelfehler. Trotz der derzeitigen Krise ist Barbara Rittner optimistisch, was Grönefelds Zukunft betrifft. »Anna-Lena kommt sicher aus dem Tief zurück. Aber es wird einiges dauern«, sagte die 33 Jahre alte Fedcup-Chefin.
Erfolgreicher verlief der Start ins neue Jahr dagegen für Martina Hingis aus der Schweiz. Zwar verpasste die ehemalige Weltranglisten-Erste den 43. Turniersieg ihrer Karriere durch eine Final-Niederlage in Brisbane gegen die Russin Dinara Safina, doch ein Jahr nach ihrem Comeback ist die 26-Jährige auf dem besten Weg zur alten Top-Form.
Bei den Herren gewann der Kroate Ivan Ljubicic das ATP-Turnier in Doha durch ein 6:4, 6:4 gegen den 19 Jahre alten Schotten Andrew Murray. Bei der erstmals im so genannten Round-Robin-Modus ausgespielten Hartplatz-Veranstaltung in Adelaide feierte der Serbe Novak Djokovic seinen dritten Turniersieg auf der ATP-Tour. Der 19 Jahre alte Shootingstar setzte sich im Finale gegen den Australier Chris Guccione mit 6:3, 6:7 (6:8), 6:4 durch.
Im indischen Chennai setzte sich der Belgier Xavier Malisse nach seinem Halbfinal-Sieg gegen den Weltranglisten-Zweiten Rafael Nadal aus Spanien auch im Endspiel gegen den Österreicher Stefan Koubek mit 6:1, 6:3 durch.

Artikel vom 08.01.2007