Von Sylvia Rasche (Text und Foto) Bad Driburg (WB). Das Halbfinale im Europapokal bleibt ein Traum. Tischtennis-Bundesligist TuS Bad Driburg musste sich im Viertelfinale dem Hauptstadtclub 3B Berlin mit 1:3 Spielen geschlagen geben. Dabei wurde ausgerechnet »Miss Zuverlässig« Xu Jie zur tragischen Figur im Trikot des TuS Bad Driburg. Die Spitzenspielerin, die ihr Team bisher fast im Alleingang mit einer 7:0-Bilanz ins Viertelfinale geführt hatte, blieb diesmal ohne Punktgewinn. »Sie hat ihr zweites Einzel auf absolutem Weltklasse-Niveau gespielt«, lobte Manager Franz-Josef Lingens trotz der Niederlagen. Knackpunkt war bereits das erste Einzel der Chinesin. Die Driburger stellten taktisch auf, ließen die etatmäßige Nummer zwei, Jessica Göbel, an Schlüsselposition drei spielen. Dadurch rückte Elena Waggermayer in die Spitzeneinzel auf und musste gleich zum Auftakt gegen Song Ah Sim die einkalkulierte Niederlage hinnehmen. Dann sollte - so der TuS-Plan - Xu Jie gegen die Team-WM-Dritte Veronika Pavlovitch ausgleichen. Doch die Weißrussin spielte sich in einen wahren Rausch, war unglaublich stark und setzte sich in vier Sätzen durch. »So gut habe ich sie noch nie spielen sehen«, lobte Berlins Trainerin Irina Palina. Damit war die Niederlage der Driburgerinnen praktisch besiegelt. Einen 0:2-Rückstand gegen den viermaligen Europapokalsieger aufzuholen, war kaum möglich. Zur Freude der 380 Fans wurde es aber noch einmal spannend. Hauptgrund dafür war der starke Auftritt von Jessica Göbel, die ihre Aufgabe gegen Bao Di in fünf Sätzen löste und auf 1:2 verkürzte. Tischtennis vom Feinsten boten zum Abschluss Xu Jie und Song Ah Sim. Das glücklichere Ende hatte die Berlinerin und führte den Hauptstadtclub ins Halbfinale. Die Driburger Enttäuschung war schnell verflogen. »Wir haben uns im Europapokal trotz der Niederlage sehr gut verkauft«, bilanzierte Manager Franz-Josef Lingens.
Drucken