06.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Energiekosten drücken sehr

Hausbesitzer und Mieterbund Ostwestfalen bieten Rat und Hilfe an

Von Rolf Dressler
Bielefeld (WB). Zum 1. Januar 2008 soll der sogenannte Energiepass gesetzlich verankert werden. Doch schon jetzt sind Haus- und Wohnungseigentümer wie Mieter angesichts immer höherer Wohnnebenkosten wie nie zuvor an Energiespar-Maßnahmen interessiert.
Haus und Grund: Jürgen Upmeyer.
Mieterbund: Joachim Knollmann.
Das sagten dieser Zeitung übereinstimmend Spitzenvertreter des Haus- und Grundbesitzer-Vereins und des Mieterbundes Ostwestfalen. Die Einsicht wachse, dass Gegenmaßnahmen zu beiderseitigem Nutzen seien, sowohl kurzfristig als auch auf längere Sicht.
Der künftige Energiepass soll ei- ne informelle Beschreibung des wärme-, heizungs- und energietechnischen Zustandes von Ge- bäuden und Wohnungen liefern. Zu Bau- oder Umbaumaßnahmen verpflichtet er nicht.
Schon heute können Vermieter und Mieter einen bundesweiten Betriebskostenspiegel zu Rate ziehen. Dessen Vergleichsdaten beziehen sich derzeit allerdings noch auf das Jahr 2005. Noch Anfang 2007 wird es erstmals auch einen speziellen Betriebskostenspiegel für Nordrhein-Westfalen geben. Er beantwortet drei Kernfragen:
- Wo liege ich im Landesvergleich mit meinen Betriebs- und Verbrauchskosten?
- Ist mit meiner Heizungsanlage etwas nicht in Ordnung?
- Oder gehe ich mit der Heizenergie zu großzügig um?
Speziell für Bielefeld gibt es zudem einen Heizkostenspiegel.
Deutlich unterschiedlich indes beurteilen Mieterbund und Haus- und Grundbesitzer-Verein das »Phänomen Mietnomaden«. Joachim Knollmann vom Mieterbund mahnt nachdrücklich dazu, »dieses durchaus existierende Problem differenziert und mit dem gebotenen Augenmaß zu diskutieren«. Denn: Wer redlich urteilen wolle, müsse unterscheiden zwischen Personen, die eine Wohnung oder ein Haus vorsätzlich, also in betrügerischer Absicht anmieten und von vornherein gar nicht zahlen wollen, und solchen, die die fällige Miete nicht oder nicht mehr ordnungsgemäß zahlen können.
Aufgrund der angespannten Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage seien in den zurückliegenden Jahren vergleichsweise viele Mieter in persönliche und familiäre Nöte geraten und sogar zahlungsunfähig geworden.
Einen speziellen »Solvenz-Check« bietet der Haus- und Grundbesitzer-Verband Ostwestfalen e. V. seinen Mitgliedern an. Laut Verbandsgeschäftsführer Jürgen Upmeyer soll er Aufschluss geben über die Bonität von Mietinteressenten, um Überraschungen von seiten betrügerischer Mietnomaden entgegenzuwirken. Zur Eingrenzung solcher Risiken könne außerdem auch eine »Mietschuldenfreiheitsbescheinigung« des Vor-Vermieters hilfreich sein. Wirtschaft: Bericht
Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 06.01.2007