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Irak

Neue Strategie kommt zu spät


US-Präsident George W. Bush macht es spannend. Seine neue Irak-Strategie will er erst in der kommenden Woche vorstellen. Doch sie wird mehr beinhalten müssen, als den direkten Vertreter bei der irakischen Regierung in Bagdad und die militärischen Kommandeure auszutauschen. Das sind kosmetische Änderungen, die nicht reichen werden, um den Irak dem Ziel näherzubringen, wieder auf eigenen Beinen stehen zu können.
Vier Jahre nach dem Einmarsch der US-Truppen in das Land zwischen Euphrat und Tigris ist der Irak von einem Ende der Gewalt und innerer Stabilität weiter entfernt denn je. Auch die vorübergehende Aufstockung der US-Truppen im Irak - wie Bush sie plant - wird die Lage nicht verbessern. Zudem ist kaum damit zu rechnen, dass die oppositionellen Demokraten im eigenen Land dies zulassen werden.
US-Soldaten sind genug im Irak, der Fehler war, dass sie der Bevölkerung zu aggressiv gegenübergetreten sind. Heute ist es wahrscheinlich zu spät, das Vertrauen der Menschen dort zurückzugewinnen.
Wie auch immer der Kurswechsel des US-Präsidenten aussehen wird: Nicht Bush, sein Nachfolger wird die Fehler ausbaden müssen. Dirk Schröder

Artikel vom 06.01.2007