08.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Geldscheine
Sternsingern
kaum eine Last

Sennestädter spenden 12500 Euro

Von Kendra Taktak
(Text und Fotos)
Sennestadt (WB). »Wir grüßen dies Haus und wünschen Euch allen von Herzen das göttliche Wohlgefallen.« Kaum ein Satz wird am Wochenende in Sennestadt häufiger gesagt worden sein als dieser Segenswunsch: Mit Stern, Weihrauchgefäß und Spendendose zogen insgesamt 74 Sternsinger der katholischen Kirchengemeinden St. Kunigunde und St. Thomas Morus von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln und den Gemeindegliedern Gottes Segen zu überbringen.

»Das Dreikönigssingen macht richtig Spaß«, finden Janina und ihr Zwillingsbruder Patrick (13). Mit Bruder Konstantin (8) besuchen sie am Samstag und Sonntag insgesamt etwa 100 Häuser - wie die meisten der elf anderen Gruppen der Gemeinde St. Kunigunde. Papa Charalabos Chatzigeorgiou haben sie im Schlepptau, er ist mit Kreide und Aufkleber für den Türsegen sowie einem Sammelausweis ausgerüstet.
»Wir wollen in diesem Jahr alle 900 Haushalte der Gemeinde erreichen«, erzählt Andreas Schulte, der das Dreikönigssingen zusammen mit Winfried Kubacki, Bernhard Neugebauer und vielen fleißigen Helfern vorbereitet hat. Sie haben insgesamt 36 Sternsinger zusammengetrommelt. Mit selbstgebastelten Kronen und den wetterfesten Sternen, die Winfried Kubacki aufwändig aus Holz gesägt und mit Metallfolie überzogen hatte, sind sie optimal gerüstet.
In der Mittagspause wartet auf die Kinder ein Film zur Entspannung sowie eine warme Mahlzeit im Gemeindehaus: deftiger Eintopf wird in St. Kunigunde serviert. Derweil verputzen die 38 Sternsinger der Nachbargemeinde St. Thomas Morus das Wunschgericht Hähnchen-Nuggets und Pommes-Frites, denn sie haben ihre dreitägige Sammelaktion bereits vollendet.
In 12 Gruppen haben sie 1569 Gemeindeglieder erreicht, darunter auch 188 nicht-katholische Familien, die um einen Besuch gebeten hatten. 23 Erwachsene haben die Sternsinger unterstützt und begleitet - zusammen liefen die Zügel bei dem Organisationsteam: Carola Bender, Antonia Fuchs, Bernhard Kosellek sowie Petra und Norbert Langer.
»Klasse, wie viel Geld zusammengekommen ist«, posaunt Ryan Welzel (6) heraus - er hatte in seiner Gruppe die Ehre, die Spendendose zu tragen. »Die war aber gar nicht schwer; lauter Scheine drin«, erläutert er stolz. »Dass wir damit anderen Kindern helfen können, finde ich richtig gut«, ergänzt Patrick Smieszek (12).
Das Motto des Dreikönigssingens 2007 »Kinder sagen Ja zur Schöpfung« gilt besonders dem Land Madagaskar. Das Kindermissionswerk in Aachen, das die Spenden auf etwa 3000 Projekte weltweit verteilen wird, widmet diesem Land besondere Aufmerksamkeit. »Es geht darum, Naturschätze zu erhalten«, erklärt Petra Langer. Unterstützt werden soll ein Schulprojekt, bei dem Kinder neue Bäume pflanzen.
Außerdem werden die Spenden einen Kindergarten in Brunava, Lettland, mit einer leistungsstarken Heizung versorgen, damit er künftig nicht mehr im Winter geschlossen werden muss. Dies ist das Titelprojekt der Träger des Dreikönigssingens im Bistum Paderborn, des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und des Bundes der St.-Sebastian-Schützenjugend.
Die beiden Sennestädter Gemeinden werden dem Spendenfonds einen ordentlichen Betrag beisteuern: St. Kunigunde hat etwa 4900 Euro zusammengetragen, und St. Thomas Morus hat mit mehr als 7580 Euro die Summe vom Vorjahr sogar übertroffen. Belohnt wurden die Spender mit dem Türsegen »20*C+M+B*07«. Er bedeutet »Christus mansionem benedicat« - Christus segne dieses Haus. Er passt aber auch wunderbar zu den drei Königsnamen Caspar, Melcheor und Balthasar.

Artikel vom 08.01.2007