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»Die WM wird
ein Winterfest«

DHB-Boss Strombach in Gütersloh

Von Oliver Kreth
Gütersloh (WB). Gestern tagte in Halle ab 14 Uhr das Zentrale Organisations-Komitee. Als »Aufwärmprogramm« präsentierte sich der Boss der deutschen Handballer beim Neujahrsempfang des Kreissportbundes Gütersloh.

Dr. Ulrich Strombach, Jurist mit dem Schwerpunktgebiet Arbeitsrecht, versprach den Zuhörern im Kreishaus, dass »wir vom 19. Januar bis zum 4. Februar ein Winterfest erleben werden«.
Mut macht dem Präsident des deutschen Handball-Bundes dabei auch die neueste Zahl der Ticketverkäufe. »Mittlerweile sind 280 000 von ungefähr 300 000 Karten weg. Das ist eine tolle Auslastung«, verkündete der Gummersbacher, dem lediglich noch die Arenen in Wetzlar, Bremen und Lemgo Sorgen bereiten.
Generell ist er mit der Vorbereitung aber sehr zufrieden. Und er verwies erneut auf den geringeren Personalaufwand: »Bei uns sind es 18 Mann, die sich um die WM kümmern, bei den Fußballern waren es 240.« Wichtiger Baustein des Gelingens seien aber auch die zwölf Partner, die man sich mit ins WM-Boot geholt habe und auf deren Personal man bauen könne.
Wie begehrt die Handball-WM bei den Eventarenen Deutschlands ist, beweist in Strombachs Augen auch die Zahl der Bewerbungen. 45 hatten Interesse bekundet, zwölf wurden auserwählt. Halle mit dem Gerry-Weber-Stadion und Lemgo (Strombach: »Lipperlandhalle - heißt die noch so?«) sind bekanntlich darunter.
Allerdings fehlt die Arena »Auf Schalke«. Dagegen entschied sich der DHB, weil »wir fanden, dass Rekordmanie letztlich nichts bringt«. Einen Rekord stellen die Deutschen auf jeden Fall auf, den der WM mit den meisten Spielen. So richtig anfreunden kann sich der Präsident mit dem Presidents-Cup nicht. »Aber der Rat der Internationalen Handball-Föderation hat ihn beschlossen, auch wenn wir nicht wirklich wissen, warum wir ihn austragen müssen.« Die Antwort gab de Handball-Chef gleich selber: »Weil sonst Ozeanien und Amerika nicht zu gestimmt hätte.« Und eine zweite Abstimmungsniederlage nach 2005 wollte der DHB dann doch nicht erleiden.
Natürlich hofft Strombach auf einen Finalsieg der deutschen Mannschaft am 4. Februar in Köln. Er kann aber auch mit weniger leben. Auch da ist Fußball das Vorbild: »Die Art und Weise, wie die Klinsmänner sich präsentiert haben, hat trotz des dritten Platzes das Bild der Deutschen besser und nachhaltiger positiv geprägt, als es wohl ein Titel geschafft hätte.«

Artikel vom 08.01.2007