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Mithäftling in
Zelle getötet


Rouen (dpa). Ein Häftling hat in Rouen in der Normandie einen Zellengenossen getötet und erklärt, er habe das Herz seines Opfers gegessen. Die Leiche des 31-jährigen Opfers wurde mit einer klaffenden Wunde in der Brust gefunden. Eine Autopsie habe aber ergeben, dass das Herz intakt im Körper sei, sagte der Staatsanwalt von Rouen. Ersten Ermittlungen zufolge war es in der Zelle mit drei wegen Sexualstraftaten einsitzenden Untersuchungshäftlingen zu einem heftigen Streit gekommen. Der 31-Jährige, der erst wenige Tage zuvor in die Zelle verlegt worden war, wurde verprügelt und mit einem Plastiksack erstickt. Der dritte Häftling schlug keinen Alarm. Rechtsanwälte kritisierten wegen des Vorfalls die Überbelegung der französischen Gefängnisse. Man schließe bedenkenlos Menschen in einer Zelle zusammen. In Rouen gab es nur eine geringfügige Überbelegung: Im Dezember teilten sich dort 706 Häftlinge 675 Plätze.

Artikel vom 05.01.2007