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Wonnemonate
für Autobauer

Bestes Ergebnis seit sieben Jahren

Frankfurt/Main (dpa). Die Mehrwertsteuererhöhung hat die Verbraucher zum Jahresende in Scharen in die Autohäuser getrieben und dem Automarkt 2006 das beste Ergebnis seit sieben Jahren beschert.

Dank des unerwartet starken Endspurts kletterte die Zahl der Neuzulassungen im abgelaufenen Jahr um vier - statt wie erwartet um drei - Prozent und erreichte 3,47 Millionen Fahrzeuge, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) gestern in Frankfurt mit. Hauptgrund für das »Zulassungsfeuerwerk« im November und Dezember seien vorgezogene Käufe vor der Steuererhöhung zum 1. Januar gewesen. Die Mehrwertsteueranhebung verteuert einen Neuwagen im Schnitt um 700 Euro. Zuletzt hatte die Branche 1999 mit 3,8 Millionen Autos mehr Wagen abgesetzt.
2007 rechnet die Autoindustrie trotz der Delle zum Jahresbeginn mit einem Verkauf auf Vorjahresniveau und geht von 3,4 Millionen Neuzulassungen aus. Bereits im Dezember seien aus dem Inland elf Prozent weniger Aufträge als im Vorjahresmonat eingegangen. »Das Jahresschlussgeschäft hat gebrummt, die Läger wurden geräumt. Nun bleibt zu hoffen, dass der Start ins neue Autojahr nicht allzu holprig verläuft«, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk. Seit Jahresbeginn belasteten neben den Steuererhöhungen auch die Kürzung der Pendlerpauschale und gestiegene Benzinpreise die Autofahrer. Alles hänge nun von der Konjunktur und der Konsumentenstimmung ab. Mit einem durchschnittlichen Alter der Autos auf Deutschlands Straßen von 8,3 Jahren sei der Ersatzbedarf hoch.
Im November 2006 kletterten die Neuzulassungen binnen Jahresfrist um 18 Prozent, im Dezember schnellten sie um 17 Prozent auf 302 000 Autos hoch. Der Dezember war damit laut VDA der beste Dezember aller Zeiten.
Im Gesamtjahr wuchsen die ausländischen Marken mit plus vier Prozent bei den Neuzulassungen stärker als die deutschen Marken mit plus drei Prozent, die aber weiter mit zwei Dritteln Anteil den Markt beherrschen.
Der bedeutendste Pfeiler für die deutschen Autobauer ist und bleibt der Export. Die Ausfuhren stiegen um 2,5 Prozent auf den Rekordwert von knapp 3,9 Millionen exportierten Wagen. Selbst auf dem rückläufigen US-Markt konnten die deutschen Hersteller 6 Prozent mehr Autos als im Vorjahr verkaufen. Die Produktion erzielte 2006 mit 5,4 Millionen Autos (plus ein Prozent) wieder einen Rekord.

Artikel vom 05.01.2007