05.01.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Aus Studenten junge
Unternehmer machen

Sparkassen-»GründerSchule« geht in die zweite Runde

Von Sabine Schulze
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Im Technischen fühlen sich Thomas Bettermann und Marius Edler fit. Und Ideen haben sie auch. Was ihnen für eine Existenzgründung aber fehlte, war das betriebswirtschaftliche Grundwissen. Das haben die beiden Studenten der Fachhochschule Bielefeld im vergangenen Jahr mit Hilfe der »GründerSchule« erworben. Die geht im Februar in die zweite Runde.

»Wir wollen aus geeigneten Hochschul-Absolventen Unternehmer machen«, bringt Michael Fröhlich, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bielefeld, es auf den Punkt. Denn getragen wird die GründerSchule von den Sparkassen Bielefeld und Herford.
»Gute Ideen scheitern oft an betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Und so manchen hat nach einem Jahr die Pleite ereilt. Das soll nicht sein«, sagt Hans-Christoph Wieszner, Vorstandsmitglied der Sparkasse Herford. Fünf Wochen lang, jeweils Freitagnachmittag und Samstagvormittag, werden die maximal 25 Teilnehmer daher von Professoren und Fachleuten aus der Praxis sowie Unternehmern geschult, lernen einen Businessplan zu erstellen, erfahren, wie man Marketing und Vertrieb angeht, welche Rechtsform ratsam wäre, welche Steuern auf sie zukommen oder welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt.
»Unsere Zielgruppe sind Studierende und Graduierte der heimischen Hochschulen, Leute, die ein Unternehmen gründen oder eine Unternehmensnachfolge antreten wollen«, sagt Fröhlich. Für die Sparkassen ist dabei auch ein Aspekt, dass qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen und innovative Produkte hergestellt werden. Denn als die lokal tätigen Hausbanken des Mittelstandes, so Fröhlich und Wieszner, wolle man den Nachwuchs finden und binden. »Wir sind die klassischen Existenzgründerbanken«, nennt Fröhlich ein Interesse der Sparkassen. Und damit, ist er sich mit seinem Kollegen Wieszner einig, leiste man einen Beitrag zur Wirtschaftsförderung und Standortsicherung.
Die Studierenden, die sich von der ersten GründerSchule 2006 haben ansprechen lassen, kamen primär aus technischen und gestalterischen Fächern. Das trifft auch auf Bettermann und Edler zu: Sie studieren am Fachbereich Mathematik und Technik im Studiengang Produktentwicklung. Und ein Produkt, im Rahmen des Studiums erstellt, haben sie bereits aufzuweisen: ein »Tauchboot«, das zur Gewässeruntersuchung eingesetzt werden kann.
Quietschgelb lackiert ist das Unterwassergefährt, das an James Bond-Filme erinnert, mit einer Kamera ausgestattet ist und mit Greifern und Sensoren bestückt werden kann. »Nährstoffe und Algen können so bestimmt, Strömungsgeschwindigkeit und Sauerstoffgehalt gemessen, Fisch- und Laichbestände oder Ventile von Kraftwerken kontrolliert werden«, listen die angehenden Ingenieure auf. Ob sie ihren Prototypen in Serie produzieren und Unternehmensgründer werden, wissen sie noch nicht. Aktuell hat ihr Diplom Vorrang. »Aber die GründerSchule hat viel gebracht. Die Teilnahme war ein Schritt in diese Richtung. Und auf jeden Fall wissen wir jetzt, was auf uns zukommen kann.«
Anmeldungen zur GründerSchule 2007 (Kostenbeitrag 99 Euro) sind ab sofort möglich, nähere Informationen gibt es unter www.sparkassen-gruenderschule.de. Dort kann man sich auch zur Auftaktveranstaltung und zum Kurs selbst anmelden.

Artikel vom 05.01.2007