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Reichlich Holz an der »Hütte«

Unbeschwertes Wohngefühl: Baustoff mit Tradition ist fit für die Zukunft

Holz ist der älteste Baustoff - und hochaktuell. Denn Holz ist ökologisch, wohngesund und vermittelt mehr als jedes andere Baumaterial das Gefühl von Behaglichkeit.
Holz, einer der vielseitigsten und ältesten Baustoffe, schafft ein Heim für Generationen. Forschungsergebnisse attestieren modernen Holzhäusern eine technische Nutzungsdauer von mindestens 80 bis 100 Jahren.Foto: Schwäbisch Hall
Holzhäuser sind urig, elegant oder »intelligent«. Nicht selten auch alles auf einmal. Urig, weil solide Balken aufeinander ruhen und sich zu einem Blockhaus zusammenfügen, das jene Geborgenheit ausstrahlt, die Menschen seit jeher an ihrem Zuhause schätzen. Elegant, weil Architekten sich des alten Baustoffs angenommen haben und eine zeitgemäße Formensprache entwickelten, die Holzfassaden stadtfein gemacht hat. »Intelligent« sind Holzhäuser, weil sie dank ihres Wandaufbaus eine ausgezeichnete Wärmedämmung besitzen, die in Verbindung mit einer ökologischen Haustechnik zukunftsfähig ist.
Die häufigsten Konstruktionsweisen - insbesondere im Fertighausbau - sind der Holzrahmen- und der Holztafelbau. Diese standardisierten Bausysteme bestehen aus einem feingliedrigen Traggerippe, das mit Span- oder Sperrholzplatten ausgesteift wird, oder, wie im Holztafelbau, aus einem Tragsystem mit Wandscheiben aus Vollholzrahmen mit Beplankung und integrierter Wärmedämmung. Beim Holzskelettbau, einer Variante des Fachwerkhausbaus, haben nur ein Horizontalträger und die Stützen tragende Funktion, wodurch sehr freie Grundrissplanungen möglich sind. Aber auch die älteste Methode des Hausbaus, der Jahrtausende alte Blockhausbau, ist im 21. Jahrhundert angekommen. Mit dieser Bauweise, bei der die Wände aus waagerecht übereinander geschichteten Rund- oder Kanthölzern errichtet werden, lässt sich moderne Architektur gut verwirklichen.
Ein weiterer Pluspunkt von Holz sind seine natürlichen energetischen Eigenschaften. Es hat einen niedrigen Wärmedurchgangswert, sodass eine Holzfassade mit einer vergleichsweise geringen Wärmedämmung auskommt. Wenig bekannt, aber wahr: Holz hat eine deutlich bessere Wärmedämmung als Stein. 6,5 Zentimeter Nadelholz weisen die gleiche Dämmwirkung auf wie 40 Zentimeter Vollklinker. Schon von Natur aus ist Holz also gut gegen die Widrigkeiten des Wetters gerüstet. Gleichzeitig arbeiten Hersteller und Wissenschaft an Verbesserungen des bewährten Werkstoffs. Bauteile werden im Labor in einer Prüfwand getestet, die Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h bei gleichzeitigem Schlagregen mit einer Intensität von mehr als 120 Litern pro Quadratmeter simuliert - für das Holz kein Problem.

Artikel vom 20.01.2007