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Malerausbildung zieht es nach 35 Jahren gen Süden

Das MBZ wird von der Handwerkskammer gemietet


Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Großes Stühlerücken im Malerbildungszentrum an der Fasanenstraße: Nach 35 Jahren werden die Maler und Lackierer den Traditionsstandort ihrer Meisterausbildung und überbetrieblichen Qualifizierungsmaßnahmen aufgeben und ziehen unter das Dach des HBZ Bau an der Arnsberger Straße in Brackwede. Der Umzug der Malerabteilung hat bereits begonnen, bestätigte am Donnerstag die Kreishandwerkerschaft dem WESTFALEN-BLATT. Neuer Mieter des vielseitig verwendbaren und verkehrsgünstig gelegenen Büro- und Schulungsobjekts an der Fasanenstraße, wie das Gebäude auf dem Immobilienmarkt angeboten worden war, wird die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe. Sie wird hier ihrerseits Berufsbildungsmaßnahmen verschiedener Berufsgruppen anbieten.
Das Malerbildungszentrum (kurz MBZ) wird von einem Trägerverein geführt. Die Immobilie gehört der Bielefelder Maler- und Lackiererinnung. Die hatte sich bereits seit ihrer Gründung 1853 um die Fortbildung des Nachwuchses bemüht und von Beginn an zusätzliche Ausbildungskurse für Lehrlinge, Gesellen und Jungmeister angeboten. Als älteste berufseigene Ausbildungsstätte für das Malerhandwerk wurde 1878 die Fachschule gegründet. Der große Umzug an die Fasanenstraße erfolgte mit dem Neubau 1972. Das MBZ eröffnete 1975 mit großem Internat und vielfältigen räumlichen und pädagogischen Möglichkeiten. Schulungsteilnehmer kamen aus dem ganzen Bundesgebiet. Jetzt werden die Maler »Untermieter« im HBZ Bau der Fachinnung Bielefeld/Gütersloh. Der entsprechende Trägerverein wird ebenso auf »MBZ im HBZ Brackwede« umfirmieren.
Bereits seit fünf Jahren hatte die Handwerkskammer für ihre Abteilung Berufsbildung das einstige Internat im vorderen fünfgeschossigen Block angemietet und Büros eingerichtet. Jetzt sollen die Bereiche Metall, Friseure und Elektro der OWL-Kammer in die Räume einziehen, die im Frühjahr frei werden. Der Großteil der Werkstätten und Schulungsräume der Maler geht an Brackwede. An der Fasanenstraße bleiben zunächst noch die Meisterschule der Maler und Lackierer sowie die Überbetriebliche Ausbildung der Lackierer. Thomas Scholten (Kreishandwerkerschaft): »Sie bleiben, bis es in Brackwede geeignete räumliche Möglichkeiten gibt.« Dann wird die Handwerkskammer , deren Geschäftsführung noch zu Wochenbeginn Interesse an dem Objekt dementiert hatte, alleiniger Mieter an der Fasanenstraße.
Bereits sehr erfolgreich ist das ebenfalls kammereigene HBZ am benachbarten Kleiberweg, wo insbesondere im Bereich der Konditoren überregional Akzente gesetzt werden. Auch das Internat des HBZ erfreut sich einer sehr guten Auslastung.

Artikel vom 05.01.2007