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»Reinigungsergebnis
ist geradezu genial«

Erfolgreiches Probeputzen auf dem Altstadt-Pflaster

Von Michael Diekmann
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). »Das Reinigungsergebnis ist geradezu genial«, schwärmt Rainer Hempelmann (Umweltbetrieb). Mit Hochdruck und 140 Grad heißem Wasserdampf rückt eine Spezialfirma derzeit Problemzonen des Altstadtpflasters auf »den Leim und das Kaugummi«.

Es ist eben ein hochsensibles Pflaster, wissen die Profis in der Stadtreinigung. Festund stabil, aber gleichzeitig anfällig für Verschmutzungen an Stellen, wo nicht durch Niederschläge eine normale permanente Selbstreinigung erfolgt. Nachdem die Häuschen des Weihnachtsmarktes abgebaut sind, befanden es Hempelmann und sein Team jetzt für geeignet, Reinigungsspezialisten aus dem Rheinland anrücken zu lassen.
Das System der Firma Walser TopClean ist patentiert, berichtet Hempelmann: »Und es hat sich im komplizierten Entscheidungs- und Abwägungsprozess im Herbst als optimal für Bielefelder Pflasterverhältnisse erwiesen.« Drei Edelstahlbürsten rotieren über den chinesischen Steinen und entfernen, was mit 140 Grad heißem Wasserdampf angelöst wurde - sogar Kaugummi, berichtet Hans-Rudolf Holtkamp (Bi-Marketing).
Gereinigt werden jetzt in der Altstadt insgesamt gut 2100 Quadratmeter Pflaster. Betroffen sind kompletter Alter Markt sowie Passagen unter Sitzbänken uznd an Abfalleimern, wo durch Abfälle zwangsläufig mehr Verschmutzung anfällt. Eine zweite Reiningungsprobe wird es im Verlauf des Jahres geben. Danach, versichert Hempelmann, werde dann auch eine Entscheidung fallen, ob die Stadt eine entsprechende Maschine selbst anschafft. Hempelmann: »Keine billige Angelegenheit.« Immerhin haben die städtischen Kehrer bereits eine spezielle Kehrmaschine gekauft. Sie saugt den Schmutz horizontal und damit nicht die lose Schüttung aus den Fugen des Pflasters. Hempelmann: »Wären die Fugen dauerhaft vergossen, könnte man einfacher und preiswerter reinigen.« So müssen sich die Schüttungen erst in langen Jahren verfestigen.
Das Probereinigen kostet die Stadt bis Samstag gut 10 000 Euro. Bei Anschaffung der Reinigungsmaschine sowie Anhänger, Zugfahrzeug und Zubehör und Abschreibung stünden jährlich 100 000 Euro unter dem Strich.

Artikel vom 05.01.2007