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»Aufschwung hält bis 2008«

DIW optimistisch - Arbeitsmarkt profitiert: 89853 Personen in OWL ohne Job

Bielefeld/Berlin (WB/ef/Reuters). Der Gang zum Arbeitsamt wird für immer weniger Bürger in Ostwestfalen-Lippe traurige Pflicht. Von November bis Dezember sank die Zahl der Arbeitslosen auf 89853 von 90404. Glaubt man den Ökonomen, geht der Aufschwung über 2007 hinweg weiter.
Schwerer Gang: Immer noch müssen auch in Ostwestfalen-Lippe zu viele Bürger den Weg zum Arbeitsamt antreten. Im Dezember 2006 waren es knapp unter 90000. Foto: dpa
Der robuste Aufschwung in diesem und im kommenden Jahr dürfte auch in OWL weitere Arbeitsplätze schaffen und für eine weiter sinkende Arbeitsenzahl sorgen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin ist jedenfalls überzeugt, dass im Jahr 2008 in ganz Deutschland die Arbeitslosenzahl im Durchschnitt unter vier Millionen sinkt. Für dieses Jahr geht das DIW von einem Rückgang um etwa 250000 auf 4,26 Millionen aus.
Als fünftes der sechs führenden Institute hat das DIW gestern seine Prognose für das Wirtschaftswachstum angehoben: Statt wie bisher von 1,4 geht es nun von 1,7 Prozent in diesem Jahr aus. Für 2008 erwarten die Forscher sogar 2,5 Prozent.
»Wir sind mehr denn je davon überzeugt, dass Deutschland ein wirtschaftlich gutes und gesundes neues Jahr haben wird«, sagte DIW-Präsident Klaus Zimmermann. »Wir haben zwar kein dramatisches, aber ein nachhaltiges und für unsere Verhältnisse kräftiges Wachstum.« Trotz schlechterer Bedingungen wie der höheren Mehrwertsteuer und dem stärkeren Euro gehe es weiter aufwärts.
Stützen des Aufschwungs seien zunehmende Investitionen, kräftige Exportzuwächse und von 2008 an auch wieder der private Konsum. Der Aufschwung wird dem DIW zufolge auch positive Spuren am Arbeitsmarkt hinterlassen.
»Die Unternehmen brauchen wieder neue Arbeitsplätze«, stellte Zimmermann fest. Der Regierung empfahl er, durch geringere Lohnnebenkosten langfristiges Wachstum zu sichern. Den Grundstein für den Aufschwung haben den Forschern zufolge die Unternehmen gelegt, die ihre Konkurrenzfähigkeit gesteigert hätten. Entscheidend dafür sei die moderate Lohnentwicklung der vergangenen Jahre gewesen.
Wegen der guten Ertragslage vieler Unternehmen hält Zimmermann in diesem Jahr kräftigere Lohnzuwächse von durchschnittlich bis zu drei Prozent für gerechtfertigt: »Das verkraftet die Wirtschaft sehr gut.«

Artikel vom 04.01.2007